Freitag, 16. Juli 2021

Argentinien verbietet die industrielle Lachszucht

Das Provinzparlament auf Feuerland hat ein Gesetz verabschiedet, welches dafür den Ausschlag gegeben hat. Es gibt in Argentinien lediglich den Beagle-Kanal auf Feuerland, welcher die idealen Bedingungen für eine industrielle Lachszucht aufweist. Der Beagle-Kanal verbindet übrigens den Atlantik mit dem Pazifik. Das Gesetz in Feuerland entspricht somit einem nationalen Verbot.

Es ist mir eine große Freude jenen Abgeordneten namentlich zu erwähnen, welcher diesen Gesetzesantrag dem Parlament vorgelegt hat. Er heißt Pablo Villegas und gehört zur Partei Movimiento Popular Fueguino. Sein Antrag wurde sofort von div. Umweltschutzorganisationen unterstützt.

Seit 2018 setzen sich Umweltschützer*innen, die Gastronomie und auch der Tourismussektor dafür ein, dass die industrielle Lachszucht verboten wird. In Chile wurden 2019, nach öffentlichem Druck und den Protesten der indigenen Gemeinschaft der Yagán, die Lachszuchtanlagen (Lachszuchtkäfige) in Puerto Williams – das befindet sich auf der chilenischen Seite des Beagle-Kanals, wieder abgebaut.

Estefanía González von Greenpeace weist darauf hin, dass es schwierig ist eine Industrie zu bekämpfen, wenn diese erst einmal aufgebaut ist. Nicht einmal illegale Aktivitäten oder Umweltschutzkatastrophen können dann eine derartige Industrie noch stoppen. Weiters erklärt Estefania González: „Lachse sind in den argentinischen und chilenischen Gewässer eine exotische Spezies. Jene Menge an Chemikalien und Antibiotika, welche es für die Produktion braucht, machen eine wirtschaftliche Aktivität ohne Umwelteinfluss praktisch unmöglich.“

Der argentinische Umweltminister Juan Cabandié schrieb auf Twitter, dass er sehr stolz sei, dass Argentinien mit der Entscheidung eines industriellen Lachszucht-Verbots, weltweit eine Führungsposition einnehme. Der argentinische Industrieminister Juan Ignacio García wies darauf hin, dass Argentinien nun vermehrt auf die Zucht einheimischer Tiere, wie z.B. Muscheln und Krabbentiere setzen werde.

Wie zu erwarten kommen die negativen Stimmen aus dem Bereich der Wirtschaft. Daniel Schteingart, Soziologe und Direktor des Zentrums für Studien zur Produktion im Ministerium für Produktive Entwicklung, sprach zum Verbot folgendes:Ich glaube nicht, dass es gut ist, das Verbot einer produktiven Aktivität zu feiern. Ich finde es gut, über Regeln, Höchstwerte, Zoneneinteilungen, Pilotprojekte und Produktionsweisen zu diskutieren. Die Armut ist in den letzten drei Jahren gestiegen, die Wirtschaft geschrumpft, und es kostet uns sehr viel Kraft, neue wirtschaftliche Vorhaben zu entwickeln.“ Daniel Schreingart verweist außerdem darauf, dass eine Studie des Zentrums für Wissenschaft, Technologie und Innovation zum Ergebnis gekommen ist, dass eine Lachszucht, bereits im ersten Jahrzehnt, jährliche Devisen von acht bis zehn Milliarden US-Dollar einbringen würde.

Wer sagt es ihm...




1 Kommentar:

  1. 🦋Servus Peter,
    Es freut mich sehr darüber zu lesen das sich das umweltbewusstsein und das schützen der Meeres Bewohner ein wichtiges Anliegen seitens der Opposition ist und Umweltminister Juan Cabandié und der Industrie Minister sich tatkräftig dafür einsetzen.
    Typisch die Wirtschaft stellt sich quer, wie nicht anders zu erwarten.
    Hoffe das für das Land Argentinien die richtigen Ökologischen Entscheidungen getroffen werden.

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