Dienstag, 12. Januar 2021

Reality-TV-Star Donald Trump und sein Wunsch nach einer Bananenrepublik

Unfassbare Szenen haben sich vor und vor allem auch im US-Kapitol abgespielt. Der Reality-TV-Star Donald Trump, welcher noch ein paar Tage lang die Rolle des US-Präsidenten spielen darf, hat seit der US-Präsidentschaftswahl, seine Niederlage gegen Joe Biden nicht eingestanden, sondern wie ein Kind im Trotzalter reagiert. Er hätte in Wahrheit einen haushohen Sieg eingefahren und der politische Gegner hätte ihm diesen durch Lug und Betrug gestohlen. Vergessen wir nicht, dass sich Donald Trump sich zum alten und neuen US-Präsidenten küren wollte, als er in der Stimmenauszählung hinter seinem Herausforderer lag und darauf bestand, dass es zu keiner weiteren Auszählung von Wählerstimmen mehr kommt.

Dieser verhaltensauffällige Donald Trump, hat sich also mit 30.000 seiner Anhänger*innen zu einer Kundgebung getroffen, bei welcher er mehrfach vom Wahlbetrug sprach und ankündigte, dass er mit ihnen gemeinsam zum US-Kapitol marschieren würde, wo gerade die Bestätigung des Wahlsieges von Joe Biden stattfand. Nach der Kundgebung, setzte sich der wütende Mob, welcher fast ausschließlich aus weißen Männern und Frauen bestand, in Bewegung und es kam zur Erstürmung des US-Kapitols. Zahlreiche der vorwiegend rechtsextremen Trump-Anhänger*innen, hatten, gut sichtbar, ihre Waffen dabei. Das einige Mitglieder des Mobs in Kampfanzügen steckten, war auch nicht gerade ein beruhigendes Zeichen. Es ist nicht verwunderlich, dass diese wilde Meute so reagierte, wenn diese bereits seit Monaten, von diesem Kerl, welcher im Trotzalter stecken geblieben ist, zu ihrer Tat animiert wurde. Es war nichts anderes als ein Putsch, welcher vom noch amtierenden US-Präsidenten initiiert wurde und deshalb gehört er, ohne Wenn und Aber, ins Gefängnis gesteckt.

Fakt ist, dass alle noch lebenden ehemaligen Verteidigungsminister das US-Militär dazu aufriefen Ruhe zu bewahren und es um Zurückhaltung baten. Ein noch niemals zuvor gewesener Vorgang in der Geschichte der U.S.A..

Zusammenfassung der Ereignisse

Nach der Kundgebung von Donald Trump, sind seine Anhänger gewaltsam in das US-Kapitol eingedrungen, wo gerade die Kongresssitzung zur Bestätigung des Wahlsieges von Joe Biden stattfand. Der Senat und das Repräsentantenhaus mussten ihre Sitzungen unterbrechen und die Büros der Abgeordneten wurden evakuiert. Es kam zum Einsatz von Tränengas. Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, rief eine Ausgangssperre aus (keine Ausgangsbeschränkung, welche wir aufgrund von Covid-19 zur Genüge kennen). Nur wenige Minuten davor galt das US-Kapitol als gesichert und von Trump-Anhängern befreit.

Insgesamt fünf Menschen sind bei den Ausschreitungen verstorben. Ein Polizist, eine angeschossene Frau und drei Menschen aufgrund von medizinischen Notfällen. Mir gefällt es überhaupt nicht, dass es bei diesem schwammigen Begriff geblieben ist und es keine näheren Angaben dazu gibt, woran diese Personen gestorben sind. Ich glaube z. B. nicht an drei „zufällige“ Herz-Infarkte in den Reihen der Demonstranten, wenn es welche gegeben hat. Es wäre auch möglich, dass diese Personen innerhalb des US-Kapitols niedergetrampelt wurden. Es gibt nämlich Aufnahmen, wo es in einem relativ engen Gang, zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Eindringlingen gekommen ist.

Unfassbar war das Verhalten von US-Präsident Donald Trump noch während dieser Ereignisse. Er rief seine Anhänger lediglich dazu auf friedlich zu bleiben und sprach kein Wort davon, dass sie die Proteste beenden sollten. Erst viel später sagte er in einem Video: „Sie müssen jetzt nach Hause gehen.“ und er wiederholte: „Geht nach Hause, wir lieben euch, ihr seid etwas ganz Besonderes"...

Das auf twitter verbreitete Video wurde bald schon wieder gelöscht, weil er im selbigen Video wiederholt die Lüge verbreitete, dass man ihm die Wahl gestohlen hat. In seiner ersten Reaktion auf die Vorfälle im US-Kapitol, sprach der zukünftige US-Präsident Joe Biden: „Das ist kein Protest, das ist ein Aufstand.“ 

Was in den Medien kaum Beachtung fand war die Tatsache, dass zeitgleich auf in anderen US-Bundesstaaten die Parlamente gestürmt wurden.

Als der Kongress wieder tagte, meldete sich Senator Mitt Romney aus Utah zu Wort: „Was geschehen sei an diesem Tag, sei auf den verletzten Stolz eines selbstsüchtigen Mannes zurückzuführen. Donald Trump habe die Wut seiner Anhänger geschürt, indem er sie zwei Monate lang bewusst falsch informierte. Was heute passiert ist, war eine Revolte, angezettelt vom Präsidenten der Vereinigten Staaten."

Selbst der US-Vizepräsident Mike Pence, welcher vier Jahre lang, oft an der Grenze zur Selbstverleugnung, loyal in den Diensten von Donald Trump tätig war, konnte nicht anders, als klare Worte zu sprechen: „Der heutige Tag ist ein schwarzer Tag in der Geschichte des Kapitols gewesen. An jene, die heute in unserem Kapitol Chaos stiften: Ihr habt nicht gewonnen. Die Gewalt gewinnt nie. Die Freiheit gewinnt. Und das ist immer noch das Haus des Volkes."

Altpräsident George W. Bush vergleicht die Zustände im US-Capitol, mit jener einer Bananenrepublik. Dort würden Wahlergebnisse vielleicht auf diese Weise angefochten, das dürfte aber nicht in unserer demokratischen Republik passieren.

Auf twitter kommentierten mehrere US-Abgeordnete, dass sie es niemals für möglich gehalten hätten, dass sich derartige Szenen jemals im Parlament der U.S.A. abspielen könnten.

Ich erinnere noch einmal an die Worte von US-Präsident Donald Trump, welcher dieser nur wenige Augenblicke vor dem Marsch und der Erstürmung des US-Kapitols an seine Anhänger richtete: "Wir werden sehr viel härter kämpfen müssen, um unsere Demokratie zu retten" und weiters „Mike Pence muss sich heute für uns einsetzen, und wenn er es nicht tut, dann ist das ein trauriger Tag für unser Land."

Die US-Verfassung schreibt nämlich vor, dass der US-Vizepräsident jene Parlamentssitzung leitet, was die 50 Bundesstaaten und der Hauptstadtbezirk District of Columbia bereits Mitte Dezember zertifiziert hatten - den Wahlsieg von Joe Biden. Donald Trump hat in Wahrheit von Mike Pence verlangt, dass er das Resultat aushebelt und sich eines Rechtsbruchs schuldig macht.

Der republikanische Mehrheitsführer des Senats, Mitch McConnell, hatte klar und deutlich erklärt, dass er die parlamentarische Rebellion, an deren Spitze der Texaner Ted Cruz marschierte, nicht unterstützen und stattdessen den Sieg von Joe Biden beglaubigen werde.

Wie hat US-Präsident Donald Trump am Ende seines Videos lapidar gemeint, als er seine Fans zum nach Hause gehen aufforderte? „So etwas passiert dann eben, wenn großen Patrioten, die man lange so schlecht und unfair behandelt habe, auf derart gemeine Weise ein geheiligter"Erdrutschsieg genommen werde. Geht in Frieden und Liebe nach Hause. Erinnert euch für immer an diesen Tag!"

Für mich war sehr auffällig, dass das US-Kapitol kaum geschützt war und man auch nicht wirklich den Anschein erweckte, den Mob zurückzuhalten. Wenn ich das mit der Tatsache vergleiche, wie locker die US-Polizei mit ihrer Waffe umgeht, wenn ihnen ein schwarzer Mitbürger gegenübersteht, von welchem sie nur glauben, dass dieser eine Waffe zücken oder vielleicht haben könnte und wie schnell sie dabei sind das Leben ihrer afroamerikanischen Mitbürger*innen auszuhauchen, dann verwundert es einen doch sehr, dass es scheinbar kein großes Problem darstellt, wenn man als Weißer, stolz seine Waffe präsentiert und/oder in Kampfmontur zum US-Kapitol marschiert und beinahe ungehindert hinein darf. Man stelle sich tausende Schwarze am Weg zum US-Kapitol vor, wovon dutzende von ihnen, klar sichtbar eine Waffe tragen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies in einem Blutbad geendet hätte...

Meine große Sorge gilt nunmehr dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden. Wir haben gesehen, dass dieser Mob kaum unter Kontrolle zu bringen ist. Wir wissen, dass diese sich in ihrem Handeln durch den amtierenden US-Präsidenten bestärkt fühlen. Wir sehen, dass diese keine Scheu haben ihre Waffen offen zu präsentieren und in das US-Kapitol einzudringen.

Ich habe noch gut im Ohr, dass US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf davon gesprochen hat, dass man Joe Biden - für den Fall, dass er zum US-Präsidenten gewählt werden würde – wohl kurz nach Beginn seiner Amtszeit ermorden würde. So leid es ihm auch um Joe Biden tun würde...

Niemand sollte den Wahnsinn von US-Präsident Donald Trump unterschätzen und ich habe bereits mehrmals davor gewarnt, dass es noch eine lange Zeit von der Wahl bis zur Amtsübergabe an Joe Biden ist und Donald Trump noch große Probleme verursachen könne. Ein Impeachment-Verfahren, nur wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit halte ich nicht für sinnvoll, weil es seine Anhänger noch mehr aufputscht und keine Ruhe bringt. Man sollte Donald Trump aber unbedingt die Befugnisse für die Entscheidungsfähigkeit, zum Einsatz der Atomwaffen und dem berühmten roten Knopf absprechen...











1 Kommentar:

  1. Servus du überflieger,
    Ich danke dir für die Zusammenfassung der letzten Vorkommnisse zwischen Donald Trump und Joe Biden und die schrecklichen Szene in Washington DC vor und im Kapitol.
    Was Donald Trump da, ausgelöst hat, um die Befölkerung dazu zu bringen das Kapitol zu stürmen, wirt nach der Amts übergebe von den Anhängern Tramp's nicht aufhören.
    Ich wünsche Joe Biden viel Kraft um diese Menschen die die Katastrophe ausgelöst und verschuldet haben, friedlich und geordnet zum umdenken zu bewegen, um diese explosive Stimmung beenden.
    Joe Biden ist jetzt in Gefahr, dass die ganze Energie der Ereignisse auf ihn gerichtet werden. Und Donald Trump noch viel entscheidende Maßnahmen ergreifen wird, die katastrophale Auswirkungen haben können.

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