Mittwoch, 10. März 2021

In der EU wird nirgends mehr gegen Covid-19 geimpft als in Dänemark

Wenn es darum geht innerhalb der EU über die höchste Impfrate seiner Bevölkerung zu verfügen, welche bereits beide Teilimpfungen erhalten haben, so befindet sich Dänemark uneingeschränkt auf Platz 1. Stand 7. März 2021, handelt es sich dabei um 8,34 % seiner Einwohner*innen. Das entspricht ungefähr dem dreifachen Wert von Österreich. In Dänemark werden so viele Menschen wie möglich mit der ersten Impfung versorgt und wenn nötig, wird die Zeit bis zur zweiten Impfung gestreckt. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich stark, von vielen anderen Ländern. Es wird übrigens jene Menge an Vakzin aus der Ampulle entnommen, um damit bis zu sieben Dosen verabreichen zu können.

Bis wann soll die gesamte dänische Bevölkerung geimpft werden?

Die dänische Regierung hat sich diesbezüglich ein sehr hohes Ziel gesteckt. Bereits Ende Juni will man die gesamte Bevölkerung geimpft haben. Genauer gesagt, will man dieses Impfangebot, bis dahin allen Bewohner*innen angeboten haben. Damit dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann, müssen täglich bis zu 100.000 Impfungen verabreicht werden.

Wer einen negativen Covid-19-Test vorweisen kann, darf Freiluftmuseen und Zoos besuchen. Es ist sogar Sport, mit bis zu 25 beteiligten Personen erlaubt. Wenn die Schüler*innen zwei Mal wöchentlich einen negativen Test vorweisen können, dürfen diese auch in den Präsenz Unterricht. Aus psychologischer Sicht ist das jedenfalls ausgezeichnet. Die gelockerten Maßnahmen sind auf den enormen Druck der Bevölkerung zurückzuführen.

Ganz bewusst kalkuliert man dabei ein, dass sich bis Mitte April, die Anzahl der Covid-19-Patienten, welche sich im Krankenhaus befinden werden, vervierfacht. So lange es das Gesundheitssystem aushält, schlägt man diesen Weg ein. Durch die zahlreichen Impfungen gibt es dazu auch eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung.

Wie werden in Dänemark die Impfungen organisiert?

Die Organisation obliegt den fünf Regionen Dänemarks, welche die Impf-Reihenfolge festlegen. Das alles geschieht unter der Fachaufsicht der Gesundheitsbehörde, welche zum nationalen Gesundheitsministerium gehört. Die Geimpften werden in einer Datenbank des staatlichen Serum-Instituts erfasst. Die Termine werden über die digitale Personennummer und die e-Krankenakte, welche alle Bewohner*innen des Landes besitzen – auch jene, welche in Dänemark Aufenthaltsrecht haben – vergeben. Genauer gesagt, werden den Personen Angebote für eine Impfung gemacht. Die eigentliche Terminvergabe erfolgt digital über die Website vacciner.dk

In Dänemark wird entweder in den Pflegeheim direkt, oder in den 30 Impfzentren des Landes geimpft. In den Pflegeheimen ist man mittlerweile bereits fertig. Nachdem also die Risikogruppen des Landes bereits geimpft wurden, dürfen nun auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte die Spritzen verabreichen. Mittlerweile darf sich die Bevölkerung auch schon in den Apotheken impfen lassen. Dänemark profitiert jedenfalls von seiner digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen. Damit die Risikogruppen klassifiziert werden konnten, hatten die Behörden die Möglichkeit auf die digitalen Patientenakten zuzugreifen.

Wie auch in Österreich und Deutschland gibt es auch in Dänemark eine öffentliche Debatte darüber, ob und wie sehr es für die geimpften Personen, sogenannte Impf-Privilegien geben soll. Wer in Dänemark bereits jetzt vom digitalen Impfpass profitiert sind die Geschäftsleute, denn ihnen sollen bereits in Kürze die Auslandsreisen erleichtert werden.





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