Donnerstag, 20. Januar 2022

Der Celac-Gipfel der Außenminister

In Buenos Aires findet derzeit das 22. Gipfeltreffen der Außenminister der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) statt. Zu Beginn gab es gleich einmal einen Aufruf die Integration zu verstärken, um damit den Dialog zu stärken, welcher zum Aufbau einer friedlichen Region notwendig ist. Bei diesem Treffen hat Argentinien die Interimspräsidentschaft des Regionalbündnisses von Mexiko übernommen.

Der argentinische Außenminister betonte wie wichtig es sei, dass die Identität der Region keine Ansammlung unterschiedlicher Interessen sei, sondern ein politisches, soziales, wirtschaftliches und kulturelles Gebilde. Es gibt eine reichhaltige Geschichte, welche gemeinsam fortzusetzen sei, damit diese nicht endet. Die Celac sei ein Ort wo der Dialog und nicht die Ausgrenzung gefragt sei.

Der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard sprach über seine Zeit an der Spitze des regionalen Bündnisses und davon, dass Celac real ist und gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie, die Produktion von Impfstoffen gegen Covid-19 organisieren konnte. In diesem Zusammenhang verwies er auch das Joint Venture zwischen Argentinien und Mexiko zur Herstellung des AstraZeneca-Impfstoffes, die Schenkung an mehreren Ländern der Region und die Entwicklung eigener Impfstoffe, wie z. B. jene, welche in Kuba hergestellt wurden. Zu den technologischen Innovationen gehören die Entstehung des Patentkatalogs der Universität von Lateinamerika und der Karibik, die Schaffung eines Fonds für Katastrophen, die Anpassung an den Klimawandel und die Gründung der Lateinamerikanischen und Karibischen Raumfahrtagentur. Er sprach sich zudem dafür aus, dass man die Bemühungen Argentiniens unterstütze, um eine Lösung für die finanziellen Belastungen zu finden.

Argentinien ist übrigens einstimmig zum Vorsitzenden der Celac für die Amtszeit 2022 ernannt worden und für diese große Ehre, hat sich der argentinische Präsident Alberto Fernández herzlich bedankt. Er verstehe dieses Vertrauen als Anerkennung der Fähigkeit seines Landes zum Dialog und zum Konsens und nehme diese Herausforderung mit der Überzeugung derjenigen an, die glauben, dass wir alle Teil eines Patria Grande sind, obwohl viele alles nur Mögliche tun, um uns zu spalten und uns leicht zu unterwerfen. Alberto Fernández führte in seiner Rede aus, dass Lateinamerika und die Karibik, zu Beginn der Covid-19 Pandemie, der ungleichste aller Kontinente der Welt gewesen sei. Er rief dazu auf, die Region nicht nur zu einem geografischen, sondern auch zu einem politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Raum zu machen.

Celac sei gegründet worden, um für uns alle ein Forum zu schaffen, welches stets den Konsens und die Pluralität im Rahmen eines demokratischen Zusammenlebens ohne jegliche Ausgrenzung fördert. Die aus 33 Ländern bestehende Gemeinschaft sei heute lebendiger und gestärkter denn je. Argentinien werde diese Aufgabe weiterführen und schlage deshalb 15 Ziele vor, welche verschiedene Bereiche wie die Gesundheit, wirtschaftliche Erholung und Risiken in Katastrophen-situationen sowie Ernährungssicherheit betreffen. Der Präsident bedankte sich für die Unterstützung der Celac bei den Verhandlungen mit dem IWF und der Forderung nach der Souveränität der Malwinen. Gegen Ende seiner Rede betonte der argentinische Präsident, dass Integration nur dann realisiert werden könne, wenn der Schmerz eines jeden von uns, der Schmerz aller ist und wenn der Erfolg eines jeden. gemeinsam geteilt wird. Es gibt keine Grenzen für die Integration. Die Suche nach Konsens und der Respekt sollten während des argentinischen Vorsitzes das Leitmotiv sein.

Celac wurde 2011 gegründet und besteht aus allen souveränen Staaten Amerikas außer Brasilien, Kanada und den USA. Im Jänner 2020 hat Brasilien, unter der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, Celac verlassen. Der Grund sei laut Bolsonaro, weil es in der Celac einen kommunistischen Dunstkreis gibt, welcher eine Strangulierung Brasiliens zum Ziel habe...


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