Freitag, 28. Januar 2022

In Schweden entsteht ein Atommüll-Endlager

Die schwedische Regierung hat grünes Licht, für die Errichtung eines Atommüll-Endlagers in Forsmark gegeben. Nach Finnland wird also nunmehr Schweden der zweite Staat, welches sich an die Errichtung heranwagt. Die radioaktiven Brennelemente werden unter der Erde verbuddelt und sollen dort für 100.000 Jahre sicher verwahrt werden. Wie meinte dazu ausgerechnet die schwedische Umweltministerin Annika Strandhäll vor der Presse?Wir tun dies, um Verantwortung zu übernehmen, sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen, aber auch für Schwedens langfristige Stromerzeugung und schwedische Arbeitsplätze.“ 

Die abgebrannten radioaktiven Brennelemente werden zuerst in gusseiserne Hülsen eingesetzt. Die Hülsen werde in Kupferrohre geschoben und danach versiegelt. 500 Meter unter der Erdoberfläche werden sie von kristallinem Gestein umgeben und verwahrt. Die solcherart luftdicht verschlossenen radioaktiven Brennelemente sollen, zumindest laut Überzeugung der schwedischen Regierung für mindestens 100.000 Jahre sicher verwahrt bleiben.

100.000 Jahre sicher verwahrt… eine vollmundige Behauptung, deren Wahrheitsbeweis die schwedische Regierung niemals antreten muss...

Das älteste – mir bekannte – und zumindest noch teilweise erhaltene Bauwerk der Menschheit, ist die Steinanlage Cain von Barnenez. Diese wurde in der Zeit zwischen 4.900 und 4.500 v. Chr. errichtet. In Bet Schemesch (Israel) wurde vor etwa zehn Jahren das älteste Haus der Welt entdeckt. Es soll ca. 10.000 Jahre alt sein. Viel ist davon allerdings nicht mehr übrig… Die älteste Pyramide der Welt ist die in Sakkara gelegene Djoser-Pyramide. Sie ist ungefähr 6.700 Jahre alt und somit ca. 200 Jahre älter, als die Cheops-Pyramide. Es ist also gar nicht so einfach, dass ein Bauwerk ca.100.000 Jahre erhalten bleibt, aber die heutige Technik wird`s wohl möglich machen…

Ein kleines, aber nicht ganz so unbedeutendes Detail habe ich bisher noch vergessen zu erwähnen. Das Atommüll-Endlager in Forsmark befindet sich in der Nähe eines Atomkraftwerks. Da wird aber bestimmt nix schief gehen und wenn doch, dann befindet sich die schwedische Hauptstadt Stockholm eh in einer Entfernung von 130 Kilometern… also gänzlich ungefährlich…

Die schwedische Umweltministerin ist dennoch euphorisch, wenn es um das Atommüll-Endlager geht: „Zusammen mit Finnland sind wir die ersten in der Welt, die Verantwortung für unseren Atommüll übernehmen.“ 

Wenn ich davon ausgehe, dass eine Generation 25 Jahre umfasst, dann hat die schwedische Regierung mit ihrer Atommüll-Endlager Entscheidung, den nächsten 4.000 Generationen ein Problem auf`s Auge gedrückt, über welches diese mutmaßlich nicht sehr glücklich sind. Wer mir vorrechnen will, dass in einigen Jährchen die Generationsabstände größer werden, dem kann ich gut und gerne zustimmen. Selbst wenn eine Generation im Laufe dieser Zeit durchschnittlich 50 Jahre beträgt, handelt es sich immer noch um 2.000 Generationen, welche vor eine Tatsachenentscheidung ihrer x-fachen Urvorfahren gestellt wurden…

Damit ich nicht vergesse… für alle jene, welche der Meinung, dass die Atomkraftwerke ja eh sicher sind und da ganz gewiss nix passieren kann.

Rückblende zum 25. Juli 2006

Ein Kurzschluss in einer Umspannanlage des Kernkraftwerkes führte dazu, dass eine Reaktorschnellabschaltung eingeleitet und die Sicherheitssysteme aktiviert werden mussten. Die Folge davon war ein totaler Stromausfall. Durch den Kurzschluss fiel auch die Batterieversorgung für die Dieselgeneratoren aus. Weitere vier Sekunden später verabschiedete sich eine Turbine – mutmaßlich durch den Spannungsabfall in den Ölpumpen. 24 Sekunden später fiel die zweite Turbine aus. Gleichzeitig verloren die Anzeigen für den Wasserstand im Reaktortank die Stromversorgung. Dieses führte wiederum zur Schnellabschaltung des Reaktors. Es konnten zwei Dieselgeneratoren aktiviert werden, welche durch ihre Inbetriebnahme, die Aufgabe einer Turbine ersetzen konnten. Die anderen beiden Dieselgeneratoren benötigten 23 Minuten, um ebenfalls ans Netz zu gehen. Sie mussten jedoch manuell in Gang gebracht werden. Die Position der Reaktorsteuerstäbe war für das Betriebspersonal, während der gesamten Zeit unklar. Warum? Weil durch den Stromausfall die Computer stillstanden, die Anzeigen ausfielen und der Reaktor auf die Hälfte der Stromversorgung reduziert war. Immerhin befanden sich vier der acht Umwälzpumpen im Betrieb. Das automatische Druckentlastungssystem wurde aktiviert und durch die beiden Entlastungsventile der Dampf in den Kondensations-Pool umgeleitet. Das hatte zur Folge, dass der Reaktordruck und der Wasserstand im Reaktor zurückging.

Habe ich etwa vergessen zu erwähnen, um welches Atomkraftwerk es sich dabei gehandelt hat? 

Es war jenes von – richtig geraten – Forsmark…

Das Atommüll-Endlager in Forsmark hält aber locker 100.000 Jahre…


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