Dienstag, 22. November 2016

Venezuela – Geld für Wohnungen aber nicht für die Lebensmittelproduktion

Der einstige Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, hat im Herbst 2011 verkündet, dass es sich die Regierung zum Ziel gesetzt hat bis zum Jahre 2018 insgesamt drei Millionen Sozialwohnungen zu errichten. Obwohl der fallende Erdölpreis für Venezuela verheerende Auswirkungen hat, wurde in der vergangenen Woche bereits die 1.200.000 Wohnung fertiggestellt.

Bis zum Ende dieses Jahres kommen weitere 200.000 Wohnungen dazu. Der Grund warum Venezuela massenhaft in den Bau neuer Wohnungen investiert ist der enorme Preis von Immobilien und Mieten. Selbst in den Armenvierteln Venezuelas herrscht mittlerweile akute Wohnungsnot. 2013 hat der derzeit amtierende Präsident Maduro des Weiteren verfügt, dass in den ärmlichen Stadtvierteln Maßnahmen gesetzt werden müssen, um die dortige Infrastruktur drastisch zu verbessern. Darunter ist die Trinkwasserversorgung genauso wie jene mit Elektrizität und die Errichtung von Abwassersystemen zu verstehen. Das diesbezügliche Projekt nennt sich "Gran Misión Barrio Nuevo, Barrio Tricolor" und es wurden dabei bereits mehr als 250.000 Wohnungen saniert.

Wofür es in Venezuela allerdings kein Geld gibt

Die drei Mühlen zur Maismehlproduktion vom Lebensmittelproduzenten namens Empresas Polar stehen derzeit still. Der Grund ist, dass es schlicht und ergreifend zu wenig Mais gibt. Jener Mais, der allerdings notwendig wäre, um ihn zu Mehl oder vorgekochten Maisbrei zu verarbeiten.

Damit die Produktion von Mais ein wenig vorangetrieben wird, hat sich Empresas Polar dazu entschlossen mit den hiesigen Bauern eine eigene Vereinbarung zu treffen. Für ein Kilo Mais bezahlt man ihnen knapp weniger als 50 Cent. Das mag zwar nicht viel sein, hilft ihnen aber ungemein um wenigstens „zu überleben“... Der Betrag ist immerhin auch so angesetzt, dass Empresas Polar damit seine eigenen Produktionskosten decken kann. Das Mehl welches man auf diese Art herstellen könne, wäre immer noch um einiges günstiger als jenes welches die Regierung Venezuelas aus dem Ausland importiert.

Generaldirektor Manuel Felipe Larrazabál braucht aber zur Umsetzung des Unternehmensplans eine Regierungszusage. Der Grund ist, dass diese den Import kontrolliert und erst nach deren Sanktus mit der Produktion beginnen dürfe.

Anscheinend hält die venezolanische Regierung unter Präsident Maduro nicht all zu viel von dieser Idee. Wie wäre es sonst zu erklären, dass man lieber, bereits zum fünften mal hintereinander, den wirtschaftlichen Notstand des Landes um weitere 60 Tage verlängert... zum Schutze der eigenen Bevölkerung... so sagt man...




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen