Alexander Fleming hat (zufällig) am 3. September 1928
das Penicillin entdeckt. 2018 scheint der Nachfolger gefunden zu sein. Es handelt
sich dabei um Artilysine. Das sind antibakterielle Moleküle, gegen
die Bakterien nicht resistent werden. Artilysine sind im Labor nach Bedarf
modifizierte Lysine - Eiweiße, welche von Bakteriophagen gebildet
werden.
Was sind eigentlich Bakteriophagen?
Dies sind Viren, welche auf Bakterien
als Wirtszellen spezialisiert sind. Lysine kommen auf vielfältigste Art
und Weise in der Natur vor. Die Bakteriophagen verwenden Lysine, um
die Zellwand ihrer Wirtszelle aufzulösen. Sie bahnen sich ihren Weg
aus dem Zellinneren nach außen.
Die Artilysine gestaltet Lysando für
ganz spezielle Anwendungen und ist jeweils gegen ganz bestimmt
Krankheitserreger wirksam. Sie destabilisieren die Zellwand der
Bakterien und zerstören danach die Zellen. Bei Artilysine handelt es sich, um
keine Antibiotika. Die Moleküle sind mindestens 100mal größer und
funktionieren nach einem gänzlich anderen Mechanismus.
Artilysine können bei der Bekämpfung
beider Bakterien-Klassen eingesetzt werden – grampositivie und
gramnegative Bakterien. Artilysine wirken auch gegen jene
Erreger, welche sich vor der Immunantwort des Körpers verstecken.
Die
Forscher haben insgesamt bereits 450 Prototypen entwickelt und auf
Lager. Die Wissenschaftler sind in der Lage Moleküle zu bauen,
welche für jeden Keim und jedes Anwendungsgebiet, passend sind.
Wieso bilden die Bakterien gegen diese
neue Molekül-Klasse keine Resistenzen?
Im Gegensatz zum Antibiotikum setzen
die Artilysine an der Zellwand an. Diese können die Bakterien aber
nur sehr schwer umbauen und mutieren dort praktisch nicht. Durch die
Mutationen im Erbgut können sich die Bakterien anpassen – eine
Resistenz wird gebildet.
Jetzt
stellt man sich gewiss die Frage, dass wenn das neue antibakteriell
wirkende Molekül bereits existiert und gut
funktioniert, warum es dies noch nicht als Medikament gibt. Dies hat
mit dem langwierigen und umfangreichen Zulassungsverfahren zu tun.
Im Fall der Artilysine geht es nur in
ganz kleinen Schritten voran. Der diesbezügliche Prozess für ein
neues Medikament dauert sehr lange. Im Bereich der Tiermedizin geht
dies hingegen wesentlich schneller.
Es wäre gut, wenn Artilysine bald
zugelassen ist, denn der Bedarf danach ist sehr groß.
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