Dienstag, 11. September 2018

Brasilien – das Militär schützt die Flüchtlinge aus Venezuela

Zwei Wochen soll der von Präsident Temer verordnete Militäreinsatz dauern. In den letzten Tagen und Wochen kam es, im nordbrasilianischen Teilstaat Roraima, wiederholt zu Attacken gegen venezolanische Flüchtlinge. Das Militär wird einen Streifen von 150 Kilometer Länge absichern und auch die humanitären Aktionen an der Grenze und in Boa Vista, der Hauptstadt von Roraima, unterstützen.

Seit vor etwa zwei Wochen, mutmaßlicher weise, Venezolaner einen Überfall auf ein Geschäft durchgeführt haben, ist es zu exzessiven Ausschreitungen gekommen. Ein Mob zündete die wenigen Habseligkeiten der Flüchtlinge an und trieb etwa eintausend Venezolaner zurück über die Grenze. Immer wieder werden seither Venezolaner gejagt und für alles nur erdenkliche, verantwortlich gemacht u. a. auch an eine Masernepidemie, welche in Nordbrasilien acht Menschen das Leben gekostet hat. An der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela herrscht ein hasserfülltes Klima. Die Konflikte nehmen rapide zu und die Venezolaner müssen mittlerweile, um ihr Leben fürchten.

Die Kirche ruft die brasilianische Bevölkerung dazu auf sich in Empathie und Mitleid zu üben und zu beweisen, dass er Teil einer zivilisierten Nation ist. „Die extreme Gewalt gegenüber den venezolanischen Migranten, die vor dem Hunger fliehen, verletzt zutiefst die Menschenwürde und beschämt uns alle.“

Im brasilianischen Teilstaat Roraima, welcher etwa 500.000 Einwohner hat, dürften inzwischen etwa 50.000 Venezolaner vor Ort sein. Die lokale Regierung hat bereits mehrmals die Schließung der Grenze zu Venenzuela gefordert und die Verteilung der Flüchtlinge auf andere Regionen gefordert. Bisher wurden lediglich eintausend Flüchtlinge „umverteilt“.

Habt ihr beim Lesen dieser Zeilen nicht auch das Gefühl, dass wir diese Situation bereits sehr gut aus Europa kennen?

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