Freitag, 7. September 2018

Die Entsorgung von Plastikmüll im Meer - ist nicht so einfach wie man glaubt

Die größte Plastikmüllinsel befindet sich zwischen Hawaii und Kalifornien und beherbergt auf einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometer, 80.000 Tonnen Müll – so weit, so schlecht.

Der Meeresbiologe Martin Thiel engagiert sich bereits seit einigen Jahren für die Entsorgung von Plastikmüll in den Weltmeeren und wirbt stets für die Vermeidung von Einwegplastik. Außerdem warnt er eindringlichst davor, vermeintliche Lösungen umzusetzen, welche das Plastik aus dem Meer fischen sollen.


Warum warnt er davor? Wäre es nicht besser, wenn zumindest das Meer vom Plastik befreit wird?

Das Problem ist, dass dieses Treibgut auf den Weltmeeren, mittlerweile eine essenzielle Rolle im Ökosystem einnimmt. Es bilden sich dort viele verschiedene Mikroorganismen und es gibt Tiere, welche dieses schwimmende Plastik nutzen, um darin ihre Eier zu legen.Wer den Plastikmüll aus den Ozeanen entfernt, der raubt gleichzeitig auch die Eier der fliegenden Fische. Diese Eier sind allerdings ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette und sind gerade für Thunfische eine wichtige Nahrungsquelle.

Greift der Mensch also hier ein, hat dies enorme Folgen für die Fischpopulation der Ozeane. Die Eier der fliegenden Fische und der davon abhängige Thunfisch sind hierbei nur ein Beispiel von vielen. Fakt ist, dass wenn sich das Plastik erst einmal im Ozean befindet, dann darf man es, aus ökologischen Gründen, nicht mehr im großen Stil entfernen. Die einzige Lösung, welche Sinn macht, ist deshalb die Vermeidung von Plastikmüll.

Die Ergebnisse von Studien im Südpazifik zeigen, dass sich in den Mägen von Fischen, Vögeln und Schildkröten, bereits Plastik nachweisen lässt. Es gibt also keine Meeresregion mehr, wo es noch kein Plastik gibt.

Wir dürfen nicht darauf warten, dass uns von der Politik ein Plastikverbot erteilt wird, sondern müssen selbst unseren Kopf verwenden und für den Schutz unserer Umwelt sorgen.

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