Dienstag, 10. Dezember 2019

Die Wiener SPÖ - Korruption beim Wiener Christkindlmarkt?

Die SPÖ hat es derzeit nicht leicht und jetzt wurde ich auch beim Wiener Christkindlmarkt vor dem Rathaus im direkten Kontakt mit Herrn Akan Keskin – er ist der Obmann der Marktstandler der Wiener Wirtschaftskammer, Betreiber des Naschmarktlokals „Orient-Occident“, Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsbundes und Träger des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien... - hellhörig.

Der Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus, lockt jedes Jahr etwa drei Millionen Besucher*innen an. Bis zum Jahre 2004 hat die Stadt Wien den Christkindlmarkt selbst veranstaltet und damit gewiss gute Gewinne erzielt. Seit 2005 ist die Organisation allerdings auf einen wenige Wochen davor entstandenem Verein zugefallen deren Obmann Akan Keskin ist. Der vielfach für die SPÖ tätige Herr, war früher auch SPÖ-Bezirksrat. Sein Verein mietet, jedes Jahr aufs Neue, von der Gemeinde Wien, für die Dauer des Christkindlmarktes und dem Auf- und Abbau, den Wiener Rathausplatz an. 

Auf der angemieteten Fläche werden für die Dauer des Christkindlmarkts, die Hütten an anonym ausgewählte Standbetreiber*innen weiter vermietet. In diesem Jahr haben 800 Unternehmer*innen ihren diesbezüglichen Wunsch geäußert und 155 von ihnen haben „das große Los“ gezogen und einen Stand bewilligt bekommen.

Die Einnahmen für den von Herrn Keskin, als Obmann angeführten Verein sind beträchtlich. Für die Anmietung des gesamten Marktgebietes musste Herr Keskin in diesem Jahr lediglich 34.000€ bezahlen. Nicht schlecht wenn man bedenkt, dass die Weitervermietung einer einzigen „Hütte“, je nach Standort, zwischen 45.000 und 65.000€ einbringt (kann man alles in Gesprächen mit den Standbetreibern in Erfahrung bringen...)

Es ist bestimmt nur ein Zufall, dass folgende Personen das Glück hatten einen oder mehrere Verkaufsstände zugesprochen zu bekommen:

SPÖ-Gemeinderat und Vizepräsident der Wiener Wirtschaftskammer Fritz Strobl. Er hat gleich drei Hütten „zugeschanzt“ bekommen. Selbstverständlich will auch die Tochter von Herrn Keskin „untergebracht“ werden und wurde somit ebenso mit einem „Standl“ bedacht. Herr Andreas Gschwandtner ist ebenso Mitglied des Wirtschaftskammer-Gremiums und bekam völlig unerwartet :-) einen Verkaufsstand zugesprochen.

Was für ein Glück, dass der Christkindlmarkt eine private Veranstaltung auf öffentlichem Grund ist und weil der Veranstalter, so ein Zufall aber auch, privatrechtlich organisiert ist, unterliegt er keinerlei Kontrolle durch den Gemeinderat. Sämtliche Aufträge kann er an jene Organisationen und Personen vergeben, wie er es für gut und richtig hält...

Die Aufgaben von Herrn Keskin und seinem Verein beim Christkindlmarkt sind:

Die Lagerung der Hütten, der Auf- und Abbau, die Weihnachtsbeleuchtung, Wasser, Toiletten, Werbung (frisst etwa 25% des gesamten Budgets) und die Sicherheit – zu diesem Thema komme ich später zurück.

Wie es dazu kam, dass der Verein von Herrn Keskin im Jahre 2005 und seither wohl für immer den Christkindlmarkt betreiben darf?

Es gab einst ein Vormerksystem, welches dazu führte, dass vermehrt jene Menschen zum Zuge kamen, welche bereits davor einen Verkaufsstand hatten. Die neuen Interessierten wurden daher kaum bis gar nicht berücksichtigt. Zwei Marktfahrer, welche sich jahrelang umsonst beworben hatten, beschritten daher eines Tages den Weg bis zum Verfassungsgerichtshof. Dieser erklärte 2005 das bisherige System für gesetzwidrig. Die Stadt Wien nahm daraufhin den Wiener Christkindlmarkt aus der Marktordnung heraus. Als nächsten Schritt übertrug sie die Organisation des Christkindlmarkts an eine neue Organisation und diese wurde, ebenso ein Zufall, nur ein paar Wochen nach dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs gegründet...

Damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen – das neue System ist echt super und jeder kann sich für die Ausrichtung des Christkindlmarktes bewerben – allerdings nur rein theoretisch. Bisher hat es, außer dem Verein von Herrn Keskin noch niemand gewagt...

Es ist toll, dass der Wiener Christkindlmarkt jedes Jahr Millionenumsätze erzielt – ist halt nur schade, dass die Allgemeinheit nichts davon hat. Ich erinnere an den Rechnungshof, welcher „empfohlen“ hat, dass die Stadt Wien eine angemessene Miete für gewinnträchtige Events wie den Wiener Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz verlangen soll.

Die Wiener SPÖ beruft sich allerdings bei den verlangten 34.000 € an Herrn Keskin auf die Marktverordnung. Die SPÖ ist nicht gewillt einen diesbezüglichen, neu ausverhandelten Vertrag, durch das einfügen von lediglich zwei Wörtern, welche „ausgenommen Weihnachtsmärkte“ lauten, deutlich „aufzufetten“. I

In der SPÖ verrechnet man dem Marktbetreiber, für die Dauer des Auf- und Abbaus nicht einmal einen einzigen Cent an Marktgebühren! Seit 2015 sprechen wir dabei zwischen 26 und 32 Tagen - jedes Jahr - nicht insgesamt!

Damit ich jetzt auch einmal verkünde wie der Verein von Herrn Keskin heißt, hier ist er: „Verein zur Förderung des Marktgewerbes“. Herr Keskin selbst hat durch seine Tätigkeit als Vereinsobmann ein monatliches Salär in der Höhe von lediglich 3.000 €. Wer will es glauben?

Der Verein organisiert noch folgende Adventmärkte:

k.u.k. Weihnachtsmarkt am Michaelerplatz, Adventmarkt Mariahilf, Adventmarkt Favoriten, Adventmarkt Meidling

Für die Sicherheit des Publikums am Wiener Christkindlmarkt wird übrigens auch gesorgt und es werden keine Kosten und Mühen gescheut, um von Montag – Donnerstag jeweils einen Security und von Freitag bis Sonntag sogar unglaubliche zwei Securitys einzusetzen. Wie viele Besucher*innen gibt es hier? Als sinnvoll kann beim Christkindlmarkt auf dem Wiener Rathausplatz, der Einsatz von zehn bis zwölf Securitys angesehen werden.

Wer zu diesem Thema gerne nähere Informationen bekommen will – bitte fragt mich einfach!

1 Kommentar:

  1. Was in diesem Land an Korruption abgeht ist unglaublich!Da könnte sogar ein.3.Welt Diktator noch etwas lernen.

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