Tim Ryan Maloney von der Griffith University in Australien und seine Kolleg*innen haben diesen Fund in Ost-Kalimantan auf Borneo, einer Karstregion gemacht. Hier wurden bereits 40.000 Jahre alte Felsmalereien und andere Spuren früher menschlicher Präsenz gefunden. Die große, aus drei Kammern bestehende Liang-Tebo-Höhle ist in ihrem oberen Teil mit prähistorischer Felskunst dekoriert. In der größten Kammer ist man auf ein Grab mit einem gut erhaltenen Skelett gestoßen. Der Tote war ein junger, männlicher Erwachsener, im Alter von 19 bis 20 Jahren. Er wurde zusammen mit Feuersteinklingen und einem Klumpen roten Ocker bestattet. Aus der Datierung von Kohleresten aus dem Grab und einer Knochenprobe schließen Maloney und seine Kollegen, dass das Grab ca. 31.000 Jahre alt ist.
Die
Besonderheit daran war, dass dem
Toten, der
linke Fuß fehlte. Das linke Schienbein und auch das Wadenbein des
Verstorbenen endeten in Knochenstümpfen. Alles deutet darauf hin,
dass der junge Mann, den Verlust von seinem Fuß und dem halben
Unterschenkel überlebt hat. Die Knochenlamellen waren wieder
komplett verschlossen. Der junge Bursche hat diese Verletzung ca.
sechs bis neun Jahre überlebt. Die Enden wurden gerade und sauber
abgetrennt. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass es sich um eine
absichtliche, chirurgische Amputation handelte und der älteste
Beweis für eine Amputation und zugleich auch gelungene Amputation.
Bisher war ein chirurgisch entfernter Unterarm, welcher vor 7.000
Jahren stattfand und nur teilweise verheilte, bekannt.
Fakt
ist, dass der Mediziner, ein enormes Wissen über die
Gliedmaßen-Anatomie, die Muskel- und Gefäßsysteme gehabt hat und
auch in der Lage war, einen tödlichen Blutverlust oder eine
Infektion zu vermeiden. Von „primitiv“
kann also keine Rede sein.
Das ist ja sehr faszinierend;)
AntwortenLöschen