Dienstag, 20. September 2022

Die ESA drängt auf Solarenergie aus dem All

Es gibt viele Ort auf unserem Planeten, wo man bereits sehr günstig Solarenergie produzieren kann. Der Nachteil der Solarenergie ist allerdings, dass die Produktion schwankend ist. Die Sonne scheint halt nicht gleich stark auf die Erde und dann kommt auch noch dieser unsinnige Wechsel zwischen Tag und Nacht. Es handelt sich also nicht, um eine dauerhafte, sichere Energieproduktion. Das gilt allerdings lediglich für den Fall, dass man dabei an die Erde denkt.

Diese Problematik kann man aber ganz leicht umgehen. Wir müssen zur Produktion lediglich ins Weltall ausweichen. Wenn man die Solarmodule ins Weltall verfrachtet, dann wäre diese Herausforderung auch schon wieder gelöst. Dort scheint die Sonne ja ständig hin. Technisch wäre das mittlerweile gar kein Problem mehr.

Lediglich die Kostenfrage wäre da noch eines der Haupthindernisse, weil diese wohl Unmengen verschlingen, um die dafür erforderliche Infrastruktur zu errichten. Selbstverständlich würden sich im Gegenzug enorme Chancen entwickeln.

Was allerdings noch gegen ein derartiges Projekt spricht, ist die Abhängigkeit von China, welche sich dadurch ergibt, weil einzig und alleine China in der Lage ist, die benötigten Solarmodule zu liefern.

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat den beteiligen Regierungen, ein Projekt namens Solaris vorgeschlagen. Ihrer Ansicht nach, wäre man durch Studien und gezielte technische Entwicklungen in der Lage sogenannte „Space Based Solar Power“ zu erzeugen. Ab dem Jahr 2035 könne man solcherart, mit dem Aufbau der Stromversorgung aus dem Weltall zu beginnen. Man benötige dafür ca. zwanzig Satelliten mit großen Solarpanelen, welche im Weltall platziert werden.

Ja, das wäre ein durchaus lösbare Aufgabe. Die Herausforderungen würden damit beginnen, dass jeder einzelne dieser Satelliten, um ein Vielfaches größer sein müsse, als die Internationale Raumstation (ISS). Für den Aufbau dieses Systems braucht man jedenfalls eine Schwerlastrakete, welche in der Lage ist, einmal pro Woche ins Weltall zu starten. Jener Strom, welcher dann im Weltraum erzeugt würde, müsste über Mikrowellen zur Erde geschickt werden. Auf der Erde müsste man dann Anlagen bauen, welche eine Grundfläche von 70 km² hätten, um diesen Ökostrom in Empfang zu nehmen.

Die ESA geht davon aus, dass man auf diese Art und Weise, ab dem Jahr 2050, jährlich ca. 800 Terawattstunden Strom erzeugen könnte. Das wäre ungefähr ein Drittel jener Stromproduktion, welche heute in der gesamten EU erzeugt würde. Die großen fossilen Kraftwerke wären somit überflüssig. Zusätzlich würde sich auch der Bedarf an Energiespeichern reduzieren.

Die ESA hat das alles bereits im Detail, von der Beratungsfirma „Frazer-Nash“ errechnen lassen. Bis 2070 müssten 418 Milliarden Euro investiert werden, damit man diese geplanten Mengen an Ökostrom, im Weltall erzeugen könnte. Im Gegenzug würden Einsparungen und finanzielle Vorteile im Wert von 601 Milliarden Euro realisiert werden. Es wäre also bereits mehr als nur rentabel. Die Unternehmensberatungsfirma „Roland Berger“, kommt in einer ähnlichen Studie, zu einem sehr ähnlichen Ergebnis.

Es ist somit bereits eine politische Entscheidung, ob man bereit ist, die damit einhergehenden Risiken einzugehen.





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