Samstag, 14. Dezember 2019

Die Urteile nach dem Mord an Berta Cáceres

In der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa, wurden die Urteile zu der Ermordung der weltbekannten Menschenrechts- und Umweltaktivist Berta Cáceres verkündet. Berta Cáceres wurde am 3. März 2016 in ihrem Haus erschossen. Ihr Bruder wurde bei dem Attentat schwer verletzt und der ebenfalls anwesende mexikanische Umweltaktivist Gustavo Castro Soto überlebte, nach einem Streifschuss am Kopf nur deshalb, weil ihn die Attentäter für tot hielten.

Wie ich bereits damals geschrieben habe, wurde der Umweltaktivist von der Polizei sogar des Mordes beschuldigt und für kurze Zeit eingesperrt. Die honduranische Polizei versuchte zudem die Menschen glauben zu lassen, dass Berta Cáceres nur zufällig getötet wurde, weil sie mehrere Einbrecher überrascht hätte.  

Die vierfache Mutter Berta Cáceres hatte noch kurz vor ihrer Ermordung darauf hingewiesen, dass sie mehrere Todesdrohungen erhalten habe. In den letzten Tagen vor dem Attentat, mussten einige ihrer Mitstreiter ihr Leben lassen... Berta Cáceres musste sterben, weil sie sich für die Rechte der Lenca-Indigenen einsetzte. Außerdem wagte sie es, Widerstand gegen diverse Staudammprojekte zu leisten.

Nun wurde also den vier Auftragskillern und zwei Mittelsmännern des Mordes an Berta Cáceres der Prozess gemacht und es gab unverhofft harte Urteile. Die Auftragsmörder müssen für fünfzig Jahre ins Gefängnis. 34 davon für die Ermordung von Cáceres und 16 Jahre für den versuchten Mord an Gustavo Castro Soto. 30 Jahre und vier Monate Haft gibt es für Douglas Geovanny Bustillo, den ehemaligen Militär und einstigen Sicherheitschef des Unternehmens Desarrollos Energeticos und für Sergio Rodriguez, den Desa-Manager für Umwelt und Soziales. Mariano Diaz Chavez, ein damaliger Major der honduranischen Armee, bekam eine Haftstrafe von 30 Jahren „aufgebrummt“.

Schade ist lediglich, dass es wieder einmal nicht gelungen ist, den Präsidenten der Desa, David Castillo vor Gericht zu zerren. Bereits zum zweiten Mal ist dies am Widerstand seiner Anwälte gescheitert. David Castillo hat, mutmaßlich, 18.000 Euro an den Mittelsmann Bustillo bezahlt. Von seinen Auftraggebern hat Castillo eine Summe erhalten, mit welcher ihm der Kauf einer Luxusvilla in den USA ermöglicht wurde. Die Drahtzieher des Mordes sind „vermutlich“ die Desa-Aufsichtsräte und Aktionäre aus der honduranischen Unternehmerfamilie Atala Zablah. Interessant ist auch, dass sich zwei Polizisten in Haft befinden, weil diese versucht hatten die Spurensicherung zu manipulieren.

Der Anfang ist gemacht. Jetzt müssen nur noch die vorliegenden Beweise gewürdigt werden, um sämtliche Beteiligten ihrer gerechten Strafe zuzuführen.





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