Erfreuliche Nachrichten aus dem Jemen?

Wann haben wir zuletzt News aus dem Jemen erhalten? Es ist jedenfalls sehr lange her. Derzeit keimt ein wenig Hoffnung auf, dass die Gewalt, wenn schon nicht endet, dann doch vielleicht einmal kurzfristig unterbrochen wird. Der Grund dafür könnte der muslimische Fastenmonat Ramadan sein. In Riad finden derzeit Gespräche über ein mögliches Ende des Konflikts statt und die militärischen Operationen gegen Jemens Huthi-Rebellen wurden am Mittwoch vom saudischen Militärbündnis eingestellt. 

Zu den Gesprächen hat übrigens der Golf-Kooperationsrat eingeladen. Wer nicht dabei ist, sind die Huthi-Rebellen. Diese lehnen die Gespräche ab, weil sie in Saudi-Arabien stattfinden. Das saudische Militärbündnis will, wie es sich ausdrückt, mit der Waffenruhe für günstige Verhältnisse für erfolgreiche Gespräche und ein förderliches Umfeld für den heiligen Monat Ramadan erreichen, um Frieden zu schaffen. Dieser Wortlaut entstammt der staatlichen Nachrichtenagentur SPA. Am Wochenende hatten übrigens auch die Huthis einen dreitägigen Waffenstillstand vorgeschlagen. 

Die Vereinten Nationen haben jedenfalls bereits die Ankündigung zur Waffenruhe gelobt. Es ist ja durchaus möglich, dass sich binnen kürzester Zeit eine eigene Dynamik entwickelt, welche zum Ende jeglicher Gewalt führt. Das mag zwar jetzt ein wenig belächelt werden, aber immerhin besteht zumindest eine kleine Chance.

Die Beratungen werden jedenfalls mindestens eine Woche dauern. Bisher sind sämtliche diplomatischen Bemühungen gescheitert. Warum es dieses Mal klappen sollte, wenn die Huthi-Rebellen gar nicht dabei sind? Keine Ahnung, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen. Die humanitäre Situation im Jemen ist jedenfalls bereits so desaströs, dass ein Ende des Konflikts dringend notwendig wäre.

In die Medien ist der Jemen erst wieder gekommen, weil die Huthi-Rebellen, am vergangenen Wochenende, Raketen nach Saudi-Arabien geschossen haben und mindestens eine davon eine Ölanlage getroffen hat, welche sich unweit der Formel-1-Rennstrecke in Dschidda befindet. Dieses nicht wahrzunehmen, war also gar nicht möglich. Saudi-Arabien hat auf diesen Raketenangriff übrigens mit Gegenangriffen auf die Huthi-Hochburgen geantwortet…