Mittwoch, 30. März 2022

Stephen Hawking wäre geschockt

Am 16. November 1974 haben Astronomen, zum ersten Mal eine „Visitenkarte der Menschheit“ ins All. Als Sender fungierte das Radioteleskop von Arecibo. Diese binär-codierte Botschaft soll nun in einer neuen Version versandt werden. Sie wurde von den NASA-Wissenschaftler*innen vorgestellt und enthält, im Gegensatz zur ersten Version, die Bitte um eine Antwort.


Rückblende
Die „Arecibo-Botschaft“ ist aus einem binären Code aufgebaut und enthält lediglich Einser und Nullen. Es enthält ein codiertes Bilderrätsel und eine Visitenkarte der Menschheit. Man sandte die Nachricht in die Richtung des Kugelsternhaufens M13 im Sternbild Herkules. Die Astronomen sahen dort, aufgrund der ungeheuren Dicht von Sternen auf engstem Raum, eine große Chance, dass diese Botschaft auf eine von einer intelligenten Zivilisation bewohnte Welt trifft. Der Kugelsternhaufen ist übrigens 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Nachricht hat bisher ca. 0,2 % des Weges zurückgelegt. Es wird also noch a bisserl dauern, bis sie ihr Ziel erreicht. Möglicherweise werden nicht mehr viele von uns am Leben sein, wenn das geschieht…

Die Wissenschaftler*innen sind der Ansicht, dass es sich bei der Arecibo-Botschaft von 1974, um die einfachste Form der Mathematik handelt und diese deshalb, universell von allen Intelligenzen als solche erkannt und verstanden werden sollte… Wenn der Empfänger die Nachricht also richtig entschlüsselt, dann erkennen auch sie daraus die Bildbotschaft der Menschheit… die Wissenschaftler*innen nennen es „das Leuchtfeuer in der Galaxie“.

Ich versuche nun kurz zu erklären, welche Botschaften die Menschheit nun im zweiten Versuch versenden will.

Erstens
Die neue, aus 13 Teilen bestehende BITG-Botschaft stellt die Zahlen 0 bis 9, sowohl im binären wie auch im Dezimalsystem dar und erklärt zugleich die Beziehung beider Systeme. Der Zahlen-Teil endet mit einer Reihe von Primzahlen (2-89) und der größten uns bisher bekannten Primzahl.

Zweitens
Es folgen drei Kapitel mit mathematischen Operationen

Im dritten Teil geht es um unser Verständnis der Teilchenphysik, danach folgt unser Atom-Modell und die DNA-Basen Thymin, Adenin, Cytosin und Guanin.

Danach folgt die Abbildung eines Menschenpaares, sowie die Darstellung unseres Sonnensystems mit einer emporgehobenen Darstellung des dritten Planeten als Ursprungsort dieser Botschaft… gefolgt von einer einfachen Kartendarstellung und der Beschreibung der geologischen Eigenschaften und Merkmale unserer Erde. Stephen Hawking würde die Hände über dem Gesicht zusammenschlagen, wenn er wüsste, wie naiv wir sind…

Nachdem sich die NASA-Wissenschaftler*innen wünschen, dass diese Botschaft auch beantwortet wird, folgt abschließend auch ein Aufruf zur Aufnahme der Konversation. Es folgt eine Botschaft, in welcher zwei Teleskope dargestellt sind, welche über eine elektromagnetische Welle miteinander verbunden sind. Es wird auch der Frequenzbereich gezeigt, auf welchen man sich eine Antwort erhofft.

Die neue Botschaft soll übrigens mit den beiden weltweit größten Radioteleskopen, dem „Tianyan“ FAST-Teleskop im Südwesten von China und der Allen Telescope Array (ATA) des SETI Institutes in Kalifornien, werden.

Das Ziel der neuen Botschaft ist etwas näher als beim letzten Mal. Die Distanz beträgt „lediglich“ 6.000 bis 20.000 Lichtjahre. Die Wissenschaftler*innen erwarten sich im Idealfall eine Botschaft der Außerirdischen, welche der unsrigen ähnelt. Es gibt momentan noch kleines Problemchen zu lösen. Sowohl FAST als auch ATA sind derzeit nur in der Lage, Radiosignale zu empfangen. Von der Möglichkeit diese zu versenden ist man noch weit entfernt. Die BITG-Autor*innen setzen allerdings alles daran, um die neue Botschaft, pünktlich zum 50. Jahrestag der Arecibo-Botschaft absenden zu können.

Möge das Absenden dieser Nachricht, nicht mit einem klassischen Eigentor für die gesamte Menschheit enden...




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