Donnerstag, 23. Januar 2020

Einsatz von Ätznatron gegen Demonstranten?

In Chile kommt es bei zahlreichen Demonstrationen zu brutalen Polizeieinsätzen. An den Einsatz von Wasserwerfern haben sich die chilenischen Staatsbürger bereits „gewöhnt“, aber nunmehr beweisen Videos, welche beim Plaza Dinidad aufgenommen wurden, dass der Grund für die extrem gerötete Haut der Demonstranten jener ist, dass die Polizei dem Wasser Ätznatron beigemischt hat. Dies hat zu schweren Verbrennungen geführt und erklärt auch, warum das Wasser eine seltsame, gelbe Farbe hatte. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen den Beginn von Ermittlungen angeordnet.

Nicht nur der Einsatz von chemischen Waffen wurde auf diversen Videos dokumentiert, sondern auch die Verschleppung von Jugendlichen, in nicht als Polizeiautos gekenn-zeichnete Fahrzeuge. Fakt ist, dass die Jugendlichen auf diversen Polizeiwachen auftauchten und jene Männer, welche sie in die nicht als Polizeiwagen ersichtlichen Fahrzeuge zerrten, zivile Polizisten waren. In der Hafenstadt Antofagasta wiederum, wurde die Journalistin Dayane Marquez, des Mediums „Cooperativa“ durch Schrotkugeln verletzt. Das Projektil hatte sie, obwohl sie eine Schutzbrille und eine Gasmaske trug, im Gesicht verletzt.

Die Menschenrechtsverletzungen, welche durch die chilenische Polizei stattfinden, haben ihren Ausgangspunkt beim Beginn des landesweiten Aufstands im Oktober 2019. Die Berichte und Dokumentationen dazu gibt es von Amnesty International, Human Rights Watch und dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte. In den drei Monaten bis zum Ende des vergangenen Jahres wurden mindestens 3.583 Personen durch die Exekutive verletzt. Mehr als 2.000 von ihnen erlitten ihre Verletzung, durch den Einsatz von Schusswaffen. Aufgrund des exorbitanten Einsatzes von Schrotkugeln, haben mehr als 350 Menschen ein Auge verloren!

Rechtsanwalt Federico Pagliero fasst zusammen, dass es eine systematische Verletzung der Menschenrechte des chilenischen Volkes gibt. Pagliero gehört der argentinischen NGO „Permanente Versammlung für Menschenrechte“ an. Zu den mittlerweile „normal“ gewordenen Menschenrechtsverletzungen auf Seite der Exekutive, gehören in Chile nunmehr: Mord, Vergewaltigung, Augenver-stümmlung, Folter, illegale Inhaftierung, Drohungen und Einschüchterung. Seit Oktober 2019 gibt es mehr als 2.000 politische Gefangene.

Die chilenische Anwältin fordert vom Inter-amerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, dass es für mehr als 250 Personen, Schutzmaßnahmen geben müsse. Diese sind allesamt Opfer der zuvor angeführten Gewalt geworden. Auf einer Pressekonferenz hat Pagliero verkündet, dass es auch Folterzentren gäbe. Eines dieser Zentren sei in der U-Bahn-Station Baquedano eingerichtet worden und es gibt zwei Menschen, welche dort, nachgewiesener Weise, gefoltert wurden.

Hoffentlich kann ich aus Chile bald wieder bessere Nachrichten verbreiten...


1 Kommentar:

  1. Das macht nur noch fassungslos, eine Katastrophe für die Menschen die das ertragen müssen!!!

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