Mittwoch, 14. Oktober 2020

Brände vernichten 93 % des Nationalparks Econtro das Águas

Die immer noch andauernden Brände im brasilianischen Pantanal haben dazu geführt, dass bereits 93% des Nationalparks „Encontro das Águas“ zerstört wurden. Hier hatten, wohl leider nur bis zum Brand, die meisten Jaguare pro Quadratkilometer gelebt. Seit Anfang des Jahres, wurden bis zum 20. September, 471 Brandherde registriert. Im Gegensatz dazu hat es 2019 dort nie gebrannt. Schwer getroffen von den Bränden sind auch die indigenen Gebiete der Perigara und der Bahia de Guatós.

Das Pantanal ist das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Erde und beherbergt eines der reichhaltigsten Tierparadiese. Durch die Brände sind bereits 25 % des gesamten Pantanals vernichtet worden. Fast alle Brände, sind auf menschliche Handlungen zurückzuführen. In den letzten Tagen ist nun auch die ökologische Station Taiama nicht von den Bränden verschont worden. Bei Taiama handelt es sich um eine Insel zwischen den Flüssen Paraguay und Bracinho. Von dem 11.600 Hektar großen Schutzgebiet wurden bisher 3.100 Hektar zerstört – das entspricht etwa 27 % der Fläche. Nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch eine Messstation der staatlichen Universität von Mato Grosso ist massiv bedroht.

Das Ende der Trockenzeit hat leider auch nicht dazu geführt, dass man die Brände unter Kontrolle bringen konnte. Dies kann man auf den Satellitenbildern erkennen, welche beweisen, dass die ersten auftretenden Regenfälle nicht in der Lage waren das Feuer zu stoppen. Sämtliche Daten dazu stammen vom Instituto Centro de Vida. Dieses Institut misst sämtliche Geo-Technologische Vorgänge.

Der Koordinator der Geländeüberwachung, Vinicius Silgueiro, ist über die Geschwindigkeit, mit welcher die Brände sich ausbreiten, entsetzt. „Die Brände dieses Jahres im Pantanal haben große Flächen in nur wenigen Tagen vernichtet. Die Situation in den Schutzgebieten wird auch dadurch verschlimmert, dass sie sehr schwer zu erreichen sind. Im Bundesstaat Mato Grosso hat es in diesem Jahr bereits 630 Brände gegeben, im vergangenen Jahr waren es lediglich 19.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist übrigens am 19. September in Mato Grosso gewesen und das Flugzeug mit dem Präsidenten an Board, hatte aufgrund der enormen Rauchschwaden, Schwierigkeiten bei der Landung, weshalb es noch einmal durchstarten und einen zweiten Versuch in Angriff nehmen musste, um sicher landen zu können. Bolsonaro war allerdings nicht in Mato Grosso, um sich persönlich ein Bild von den verheerenden Bränden zu machen, sondern um eine neue Ethanol-Fabrik einzuweihen und sich mit Agrar-Produzenten zu treffen. Zu den schrecklichen Bränden hat er seine eigene Meinung: „Wir sehen Ausbrüche von Feuern in ganz Brasilien, das passiert seit Jahren.“

Na dann... ist halt nur auffällig, dass der Begriff seit Jahren gleichzusetzen mit dem Beginn seiner Amtszeit als Präsident ist... na dann...



 

1 Kommentar:

  1. 🦋Es ist ein Versäumnis der Regierung wenn es seit Jahren für Fauna und Flora keine gesetzlichen Grundlagen gibt. Und mir ist auch wichtig zu erwähnen dass die Indigenen Folks Gruppen es sich endlich verdient hätten gehört und anerkannt zu werden.

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