Dienstag, 13. Oktober 2020

René Benko – 5.000 Menschen kündigen und 201 Millionen Euro Dividende auszahlen

Niemand braucht sich um René Benko zu sorgen. Zu den Immobilien seiner Signa Prime Selection AG gehören u.a. in Wien das „Goldene Quartier“, in Berlin das Kaufhaus „KaDeWe“, in München der „Oberpollinger“ und in Hamburg „Das Alsterhaus“. Die Signa Prime Selection AG wird dieses Jahr eine Dividende, in der Höhe von 201 Millionen Euro ausbezahlen. Jenes Schriftstück, welches diese Angaben enthält, wurde bei der Hauptversammlung des Unternehmens erstellt. Die Auszahlung wird gegen Ende dieses Jahres erfolgen.

Das Firmengeflecht der Signa-Gruppe, von René Benko, ist mittlerweile stark angewachsen. Die Signa Prime Selection AG gehört zu den Kernunternehmen und wurde 2010 gegründet. Damals betrug das Immobilienvermögen ca. 750 Millionen Euro. Heute gehört es zu den führenden Immobilienunternehmen Europas. Der Wertbestand seiner Immobilien, welche sich in Österreich, Deutschland und Italien befinden, beträgt mittlerweile 15 Milliarden Euro.

Laut Firmenangaben hält 60 % der Anteile an der Signa Prime Selection AG, die Signa Holding von René Benko, zusammen mit der privaten Stiftung der Familie Benko.

Herr Benko wird also gegen Ende des Jahres, einen wahren Geldregen empfangen. Die Signa Prime Selection AG hat eine Aufwertung des Bestandes, auf ein Volumen von 933 Millionen Euro vorgenommen. Dies ist ziemlich genau der dreifache Jahresumsatz des vergangenen Jahres. Dieser betrug nämlich 310 Millionen Euro. Für das abgelaufene Jahr, hat man an die Schwesterfirma mit dem Namen Signa Development Selection AG, bereits 98,6 Millionen Euro ausbezahlt.

Schön für Herrn Benko, dass er so gute Geschäfte tätigt. Gleichzeitig hinterlässt es allerdings einen bitteren Beigeschmack, dass es nur ungefähr einen Monat her ist, dass eine Gläubigerversammlung in Essen, dem Insolvenzplan zur Rettung der Galeria Karstadt Kaufhof zugestimmt hat. Die Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich nämlich ebenso im Besitz von René Benko.

Der Insolvenzplan sieht vor, dass von 172 Filialen nun 46 geschlossen werden müssen. Insgesamt werden dafür mehr als 5.000 Mitarbeiter*innen gekündigt. Die Zustimmung bedeutet, dass die Lieferanten, Vermieter und sonstige Gläubiger, auf einen Großteil des geschuldeten Geldes verzichten. Der Gesamtbetrag beläuft sich dabei auf knapp mehr als zwei Milliarden Euro.

Die Schulden werden sozialisiert und die Gewinne privatisiert. Auf diese Art und Weise funktioniert das Wirtschaftsleben. Forbes schätzt das Privatvermögen von René Benko auf 5,7 Milliarden US-Dollar. Das Credo von René Benko lautet übrigens: "Don´t think big. Think bigger!"

Rein wirtschaftlich betrachtet, mag das für ihn zustimmen, aber menschlich gesehen, ist der René eine Katastrophe. In der Kronen Zeitung und im Kurier, wird man derartige Zeilen über René Benko wohl kaum lesen. Kein Wunder – gehören ihm doch durch die Signa Holding 24,5 % an der Kronen Zeitung und 24,22 % am Kurier.

Über seine Verurteilung im Jahre 2014, er bekam eine Bewährungsstrafe von einem Jahr wegen Korruption aufgebrummt, weil er versucht hatte ein Steuerverfahren in Italien zu beeinflussen, werde ich selbstverständlich nichts mehr schreiben, denn dies hat er mittels seiner Anwälte sämtlichen Medien verboten. 

Nur so viel darf ich verraten: Die Beeinflussung stand im Zusammenhang mit seiner geschäftlichen Tätigkeit. Es soll Menschen geben, welche der Meinung sind, dass dies zu einem ganz normalen, durchschnittlichen Geschäftsgebaren von Herrn Benko gehört. Solche Menschen soll es geben – und das werde ich ja wohl noch schreiben dürfen.



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