Donnerstag, 22. Oktober 2020

Die Suche nach außerirdischem Leben verlagert sich

Bisher hat man sich bei der Suche nach außerirdischem Leben, vor allem auf jene Orte konzentriert, an welchen sich Wasser an der Oberfläche eines Felsplaneten, oder unter seiner Oberfläche in verborgenen Ozeanen befindet. Die Astronomen Dr. Avoi Loeb von Harward und Dr. Nanasvi Lingam von Florida Institute of Technology erläutern im Fachjournal „The Astrophysical Journal Letters“, dass sich das Leben tief unter die Oberfläche von trockenen Himmelskörpern zurückgezogen hat, um sich dort vor Kälte und Strahlung zu schützen. Zukünftige Missionen, sollten auch auf dem Mond und dem Mars danach Ausschau halten. Flüssiges Wasser könnte sich bei vielen Himmelskörpern, auch unter der Oberfläche befinden.

Die beiden Astronomen haben erforscht, ob und wie lebensfreundliche Bedingungen, unter der Oberfläche von z.B. Mond und Mars existiert haben können und wie und wo Wissenschaftler in der Zukunft nach den Spuren dieses Lebens suchen könnten. Zum Thema Wasser führten die beiden Forscher aus: „Flüssiges Wasser an der Oberfläche erfordert eine Atmosphäre, um jenen Druck aufrecht zu erhalten, ohne den flüssiges Wasser nicht existieren kann. Gehen wir aber in die Tiefe eines Felsplaneten, so liefern die darüber liegenden Schichten diesen Druck, durch den im Prinzip flüssiges Wasser existieren kann.

Wenn man den Ausführungen der Beiden folgt, dann bekommt man irgendwann das Gefühl, dass es leichter und die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sich Leben unter der Oberfläche eines Himmelskörpers entwickeln. Auf dem Mars sind demnach auch keine langlebigen Oberflächengewässer bekannt, sehr wohl aber wisse man, dass es im Untergrund flüssiges Wasser gibt.

Für die Forscher war vor allem auch die Frage relevant, ob die in den Tiefen vorherrschenden Druckverhältnisse, nicht gleichzeitig wiederum das Leben ausschließen. Die beiden Astronomen vermuten, dass dies nicht so ist. Mond und Mars verfügen über keine Atmosphäre, welche Wasser an der Oberfläche ermöglicht. Die wärmeren Regionen unterhalb der Oberfläche, dort wo es auch einen etwas höheren Druck gibt, genau dort könnte es in dem flüssigen Wasser gute Voraussetzungen für die Chemie des Lebens geben.

Auf der Erde gibt es z.B. Mikroorganismen, man nennt sie Cryophile, welche in sehr kalter Umgebung, weit unter dem Gefrierpunkt, nicht nur überleben, sondern auch gedeihen und in der Lage sind sich fortzupflanzen. Man findet die Cryophile an jenen Orten, wo es ständig kalt ist. Das sind die Polargebiete und die Tiefsee.

Es gibt immer mehr Wissenschaftler, welche ein derartiges Leben auch auf dem Mond und dem Mars vermuten. Für eine derartige Suche fehlen noch die erforderlichen Instrumente. Es gibt einige Kriterien, welche zur Bestimmung der optimalen Orte in Betracht gezogen werden müssen. Eine große Wahrschein-lichkeit für Entdeckungen gibt es durch Tiefenbohrungen am Äquator – also genau dort, wo sich die unterirdischen Biosphären, möglichst nahe an der Oberfläche befinden. Ein weiteres gutes Ziel sind jene Orte, welche durch eine besondere oder/und wärmere Aktivität auffallen. Sie wären ein besonders interessantes Ziel für derartige Bohrungen.

Wir bräuchten wohl Instrumente oder Maschinen, mit welchen wir dutzende Kilometer tief unter die Oberfläche vordringen können, oder aber man findet jene Orte, wo es durch die geologische Tätigkeit, einen leichteren Zugang zu den Tiefenschichten gibt. Das Faktum, dass die Suche danach schwierig sein würde, bedeutet nicht, dass sie unmöglich ist. Wenn wir uns dessen bewusst werden, dass die NASA im Rahmen ihres Mondprogramms mit dem Namen „Artemis“, bereits für 2024 eine Mondbasis plant, dann kann man sich auch vorstellen, dass es Maschinen und Roboter geben wird, welche tief in die Mondoberfläche bohren, um dort nach Leben zu suchen.

Die aktuelle Studie der beiden Astronomen beschränkt sich nicht nur auf Mond und Mars, sondern inkludiert alle Felsobjekte im Sonnensystem, welche sich innerhalb der habitablen Zone befinden. Das ist jene Region, um einen Stern, in welcher Wasser in flüssiger Form existieren kann. Die habitable Zone scheint übrigens größer zu sein, als vor kurzem noch gedacht, weil diese sich nicht nur auf jene Orte beschränkt, wo das flüssige Wasser auf der Oberfläche eines Himmelskörpers existieren kann.

Freuen wir uns auf die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, welche uns die Erforschung der Himmelskörper offenbaren werden.










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