Mittwoch, 18. Mai 2022

Wir müssen endlich ins Uranus-System

Die Monde des Eisriesen Uranus, sollten laut dem Expertengremium der US National Acedemies, in der Prioritätenliste der Astrobiologie und Planetenwissenschaft ganz oben auf der Liste stehen, wenn es um die Ziele des nächsten Jahrzehnts geht. Genau dort, wäre die Suche nach außerirdischem Leben, innerhalb unseres Sonnensystems, besonders wichtig.

Betrachten wir das alles einmal aus der Sicht der Logik. Unsere Sonden sind bereits beim Mars, der Venus, dem Jupiter, dem Saturn, bei Merkur und Pluto gewesen. Sie haben diese bereits ziemlich genau erkundet. Nun stehen die Missionen zu den Jupiter-Monden auf dem Programm. Im Gegensatz dazu sind der Neptun und Uranus noch nie direkt be- oder untersucht worden. Es wäre dahin an der Zeit, dieses innerhalb der nächsten zehn Jahre nachzuholen und eine Hauptmission in das Uranus-System zu entsenden.

Der Uranus wurde zum letzten Mal, beim Vorbeiflug der Raumsonde „Voyager 2“ besucht. Das ist schon verdammt lange her und bereits damals gab es Hinweise, dass es sich bei einigen der Uranus-Monde, um Himmelskörper handeln könne, welcher unter dicken Eisschichten, verborgene Ozeane beherbergen könnten. Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, der perfekte Ort, um außerirdisches Leben zu beherbergen.

Das Expertengremium der US National Academies rät zu einer „Flagschiff-Mission“ mit dem Titel „Uranus Orbiter and Probe“, welche zu Beginn der 2030er Jahre starten solle. Das Ziel solle es sein, den Planeten Uranus für mehrere Jahre zu umkreisen. Dabei soll seine Atmosphäre erforscht und allgemeine Informationen über Eisriesen im Allgemeinen gesammelt werden. Ganz konkret sollen dann natürlich auch die Daten über den Planeten selbst und seine Monde. Zahlreiche Wissenschaftler glauben, dass sich auf manchen der Uranus-Monde, unterirdische heiße Quellen befinden, welche solcherart Nährstoffe und Wärme, an die verborgenen Meere zuführen und somit ein lebensfreundliches Biotop erzeugen.

Für das Expertengremium sind, auf der Suche nach außerirdischem Leben, die Jupiter- und Saturnmonde die zweitwichtigsten Ziele in unserem Sonnensystem. Ganz konkret wird dabei auch eine Orbiter- und Landemission für den Saturnmond Enceladus gefordert.

Nein, die Benennung eines Missionsziels durch das Expertengremium der National Academies ist keine Garantie für eine Umsetzung. Beim letzten Report, hat dieses Gremium eine Proben-Rücktransport-Mission vom Mars, sowie die Erforschung des Jupiter-Europa-Systems gefordert. Diese Missionen befinde sich derzeit entweder in der Entwicklung oder sind gerade in der Ausführungsphase. Die Strahlkraft dieser Empfehlungen ist also sehr stark.

Welche Empfehlungen hat das Expertengremium noch abgegeben?

Dazu gehören zukünftige Missionen, welche die Fortsetzung der Mission des Rücktransports von Marsproben zur Erde empfehlen. Außerdem wird eine Ausweitung des Mars- und Monderkundungsprogramms vorgeschlagen. Die Ausweitung der Suche nach Asteroiden, welche die Erde bedrohen könnten, zählt ebenfalls zu einem der Hauptanliegen dieses Gremiums.

Der Uranus und seine Monde

Der Eisriese Uranus wird von mindestens 27 Monden umkreist. Die Monde Titania, Oberon, Umbriel, Ariel und Miranda sind besonders groß und bestehen aus Eis und Fels. Sie sind gleichzeitig von zahlreichen Einschlagskratern übersät. Bei einigen Aufnahmen sind Strukturen zu erkennen, welche auf Kryovulkanismus schließen lassen. Solche Eisschlammvulkane könnten auch durch unterirdische Ozeane gespeist werden. Dieses konnte übrigens bereits auf dem Saturnmond Enceladus beobachtet werden.

Unsere Entdeckungsreise des Sonnensystems geht also weiter und wird uns zahlreiche neue Erkenntnisse liefern. Es ist viel weniger die Frage, ob wir außerirdische Lebensformen entdecken werden, sondern viel eher, wann wir diese entdecken werden.

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