Donnerstag, 16. April 2020

Das 500-Milliarden-Euro Corona-Rettungspaket

Nach vielen Verhandlungsrunden haben sich die europäischen Finanzminister auf ein
500-Milliarden-Euro schweres Corona-Rettungspaket geeinigt. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Mário Centeno, sprach davon, dass nunmehr ein Sicherheitsnetz für Regierungen, Unternehmen und deren Mitarbeiter geknüpft werde.

Die Förderbank EIB, soll kleineren und mittelständischen Betrieben zusätzliche Kredite sowie ein europäisches Kurzarbeitergeld geben. Zusätzlich kommen vorsorgliche Kreditlinien, welche beim europäischen Rettungsfonds abzurufen sind. Von diesen Soforthilfen sollten vor allem Italien und Spanien profitieren. Sie sind von der aktuellen Corona-Pandemie nicht nur am schwersten betroffen, sondern zudem auch schwer verschuldet. Das Geld aus dem Rettungspaket, welches im Falle von Italien ca. 39 Milliarden Euro beträgt, ist lediglich an die Bedingung geknüpft, dass es im Gesundheitsbereich zum Einsatz kommen soll. Das Geld soll in zwei Wochen verfügbar sein.

Noch gibt es in der EU kein Ergebnis darüber, welches Finanzvolumen für den Wiederaufbaufonds zur Verfügung gestellt werden soll und ebenso nicht, wie dieser finanziert werden könne. Mário Centano forderte die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten dazu auf, dazu Vorgaben zu machen. Die Finanzminister mögen zudem innovative Finanzierungsformen prüfen.

Strikt abgelehnt werden von Österreich, Deutschland und den Niederlanden, sogenannte Euro-Bonds. Man befürchtet am Ende für die Schulden anderer Staaten haften zu müssen.

Aufgrund der Pandemie hat das Münchner Ifo-Institut errechnet, dass es in der Eurozone, im Frühjahr zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um etwa 10,5 % kommen werde. Der Internationale Währungsfonds rechnet damit, dass es 2020 zum stärksten Einbruch seit der Weltwirtschaftskrise von vor fast 100 Jahren kommen wird. Die IWF-Chefin Kristalina Georgiewa findet es aber ermutigend, dass Regierungen rund um den Globus, bereits Finanzhilfen in der Höhe von acht Billionen US-Dollar bereitgestellt haben.

Ob das wirklich so gut ist? Den Drucker schneller zu schalten, damit mehr Scheine ausgedruckt werden können, löst halt leider keine Probleme. Möge der Toner niemals ausgehen...

Apropos Geldmaschine anwerfen und drucken was das Zeug hält, da fällt mir gerade zufälligerweise die USA ein. Die Fed hat in den USA ein 2,3 Billionen US-Dollar Programm verkündet. Diese Ankündigung erfolgte gleichzeitig mit den neuen Arbeitslosenzahlen der Vereinigten Staaten. Bereits drei Wochen in Folge sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um mehrere Millionen angewachsen. Vom Jahresanfang bis zum Beginn der Corona-Krise gab es in den USA wöchentlich etwa 200.000 Erstanträge. Mit dem Beginn der Krise gab es in der ersten Woche 3,3 Millionen, in der zweiten Woche 6,8 Millionen und nunmehr 6,6 Millionen Erstanträge. Innerhalb von nur drei Wochen ist die Arbeitslosenzahl in den USA um fast 17 Millionen Personen angewachsen. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Niederlande.

Wie lange wird es wohl dauern, bis wir uns von der Corona-Krise physisch, psychisch und wirtschaftlich erholen?




1 Kommentar:

  1. Wenn man bedenkt dass, Österreich der Mittelpunkt Europas ist und unsere Nachbarstaaten andere
    Gesetzliche Maßnahmen setzen als Österreich. Werden WIR, uns nur langsam auf das Wirtschaftliche und Sozialen Leben vorbereiten können.
    Auf Kultur, Gastronomie, Urlaub,Besuche von Konzert und Sport Veranstaltungen, auch darauf müssen wir noch sehr lange verzichten !
    Wie viele Arbeitslose oder in kurz Arbeit beschäftigte, Home Office Arbeitende wird es am Ende geben?
    Ich wünsche uns allen viel Kraft und Gesundheit, bis die Zeiten besser werden! 🦋

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