Sonntag, 17. Oktober 2021

Bitcoin-Maximalisten und Massencoiner

Eine Umfrage eines Krypto-Online-Magazins hat ergeben, dass die meisten der User, welche heutzutage Anteile an Bitcoins oder Altcoins besitzen, erstmals 2013 oder 2017 Kontakt mit Kryptowährungen hatten. Es handelt sich dabei um exakt jene Jahre, wo der Bitcoin seine höchsten Kurssprünge zu verzeichnen hatte. Etwas verwunderlich ist für mich hingegen, dass im vergangenen Jahr, relativ wenig neue User hinzugekommen sind.

Die nächste Frage, welche innerhalb der Krypto-Community sehr häufig gestellt wird, ist jene, an wie vielen verschiedenen Kryptowährungen man Anteile hat. Das Ergebnis ist, dass die meisten User zwischen zwei und acht Kryptowährungen in ihrem Portfolio haben. Ein lediglich einstelliger Prozentsatz an Usern hält mehr als acht verschiedene Coins. Die Anzahl jener, welche nur eine einzige Kryptowährung halten, liegt unter einem Prozent.

Was ist eigentlich ein Bitcoin-Maximalist?

Das ist jemand, welcher felsenfest davon überzeugt ist, dass es auf lange Sicht betrachtet, nur eine einzige Währung geben wird und diese kann nur der Bitcoin sein. In einer noch extremeren Variante hält der Bitcoin-Maximalist, sämtliche Altcoins für Betrug. Immerhin 20 % aller Kryptowährungs-User bezeichnen sich selbst als Bitcoin-Maximalist. Interessant ist aber, dass trotz der Tatsache, dass sie sich als Bitcoin-Maximalist bezeichnen, die meisten zwei bis vier Coins besitzen.

Es ist auch gut zu beobachten, dass es vor allem in jenen Jahren, wo die Preise der einzelnen Coins stark steigen, besonders viele User mehrere Coins halten. Das kann einerseits daran liegen, dass man zu diesem Zeitpunkt besonders positiv in die Zukunft blickt, oder aber auch, dass vor allem in den letzten Jahren, bei jedem Preisanstieg der Kryptowährungen, viele Altcoins höhere Gewinne als der Bitcoin erzielten. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn die User, zumindest über einen kurzen Zeitraum, in viele verschiedene Coins investieren und den Großteil ihrer Gewinne gleich wieder abschöpfen, um diese in den Wertespeicher namens Bitcoin umzuschichten. Das ergäbe durchaus Sinn und würde auch erklären, warum Altcoins regelmäßig schneller höher steigen bzw. schneller tiefer fallen, als der Bitcoin.

Fragt man die Menschen danach, welche Eigenschaften sie an Kryptowährungen besonders faszinierend finden, dann folgt ganz weit vorne die Dezentralität. Auf Platz 2 folgt, dass kein Mittelsmann notwendig ist und danach folgen die steigenden Kurse, die monetäre Autonomie, die Verknappung und die spannende Technologie. Etwas abgeschlagen folgen die Privatsphäre und die Internationalität. Ich finde es zudem auch bemerkenswert, dass es den Bitcoin-Maximalisten relativ egal ist, wie hoch der aktuelle Bitcoin-Kurs ist. Wenn man so will, dann kann man einen Bitcoin-Maximalisten durchaus auch als Idealisten bezeichnen.

Interessant ist auch die Tatsache, dass Massencoiner jene Gruppe von Usern ist, bei welchen die Dezentralität nicht an erster Stelle steht. Es ist gleichzeitig sehr verwunderlich, dass ausgerechnet in dieser Gruppe, die Knappheit der Kryptowährungen, als wichtigste Entscheidungshilfe beim Investment dient und diese User besonders bemerkenswert finden. Es ist möglich, dass diese User ihr Investment in die verschiedensten Coins nur deshalb tätigen, weil sie darauf hoffen, dass sie mit den diversen Kursgewinnen, schnell neues Geld erhalten, um langfristig, in die wirklich wichtigen Kryptowährungen zu investieren. An der Umfrage haben übrigens 458 Menschen teilgenommen.



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