Mittwoch, 27. Oktober 2021

Die europäische Energiekrise – kann oder will Russland nicht helfen?

Die Erdgaspreise schnellen in die Höhe. Die Nachfrage nach Erdgas steigt, weil die Lagerbestände in Europa durch den langen Winter des vergangenen Jahres fast vollständig aufgebraucht sind. Laut Information der „Gas Infrastructure Europe“, war der europäische Erdgasspeicher, im vergangenen Jahr, zu 95 % gefüllt und jetzt? Jetzt sind es gerade einmal 76 %. Wer die Macht hätte dieses zu ändern ist Russland. Der größte Erdgaslieferant der EU ist sich wohl seiner Macht bewusst. Es stellt sich die Frage, kann oder will Russland der EU nicht helfen?

Will Wladimir Putin die EU dazu zwingen, die russische Nord Stream 2- Pipeline zu genehmigen. Warum nutzt Russland die Situation Europas nicht aus, um davon zu profitieren? Ob es daran liegt, dass die Situation in Europa noch nicht schlimm genug ist? Bisher hat Gazprom jegliche Chance genutzt, welche sich ergeben hat, um auf dem europäischen Markt abzusahnen.

Die ersten europäischen Politiker*innen äußerten bereits ihre Befürchtung, dass Russland die Regulierungsbehörden unter Druck setzen will, um die fertiggestellte Nord Stream 2-Pipeline zu genehmigen. Nach den Angaben des Kremls, würde die Inbetriebnahme dieser Pipeline, zur Entschärfung der europäischen Gaskrise beitragen.

Es mehren sich allerdings auch die Gerüchte, dass Russland selbst kaum noch Gas hat und die letzten Lagerbestände für die eigene Bevölkerung sichern will. Ob es stimmt, dass Gazprom Schwierigkeiten hat, die Inlandsnachfrage zu befriedigen, den europäischen Exportverpflichtungen nachzukommen und die eigenen Lager zu füllen? Fakt ist, dass sämtliche große Energieunternehmen bestätigt haben, dass Gazprom seine vertraglich zugesicherten Erdgas-Lieferungen vollständig erfüllt.

Spätestens dann, wenn der kommerzielle Betrieb von Nord Stream 2 genehmigt würde und Russland ungeahnte Gasmengen zur Verfügung hat, würde man wissen, woran vorher eine zusätzliche Lieferung in die EU gescheitert ist.

Was meint eigentlich Wladimir Putin zum europäischen Erdgas-Problem?

Wenn sie uns bitten, die Lieferungen weiter zu erhöhen, sind wir dazu bereit. Wir erhöhen sie in dem Maße, wie unsere Partner uns darum bitten. Gazprom hat bereits die Gas-Lieferungen über die Ukraine um 10 % erhöht. Mehr ist nicht drin, weil das marode und seit Jahrzehnten nicht sanierte Gasleitungssystem sonst ausfallen würde.“

Es liegt an Euch lieber Leserinnen und Leser, diese Aussage zu bewerten!


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