Dazu Nils Müller vom
Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt: „Als die beiden Karten nicht zusammenpassten, dachte ich
zunächst, dass ich bei den Berechnungen einen, oder mehrere Fehler
gemacht habe. Die Messungen von Magellan waren schließlich sehr
genau. Es wurde von uns allerdings jede denkbare Fehlerquelle
überprüft. Eine derartige Zunahme der Tageslänge in einem
astronomisch so kurzen Zeitraum ist ungewöhnlich und bislang gibt es
von den Wissenschaftlern noch keine Erklärung für dieses Phänomen.
Fakt ist, dass die Venus
im Vergleich zur Erde eine weitaus dichtere Atmosphäre besitzt. Der
Luftdruck am Boden ist etwa 90-mal größer als auf der Erde. Der
Einfluss von atmosphärischen Strömungen auf die Drehung der Venus
könnte dadurch stärker sein. Vieles deutet allerdings auch darauf
hin, dass die Venus jahrzehntelange Wetterzyklen besitzen könnte -
die dann vermutlich auch die Rotation auf der Zeitskala von
Jahrzehnten beeinflussen. Eine andere Erklärung wäre ein Austausch
von Drehimpulsen zwischen Erde und Venus, und zwar dann, wenn sich
beide Planeten auf ihren Bahnen nahe kommen.
Es sind also noch einige
Untersuchungen notwendig um die Ursache der Veränderung auf die Spur
zu kommen. Eine genaue Kenntnis über die Drehung des Planeten und
damit der Position von Oberflächenstrukturen ist für künftige
Landungen von Sonden auf der Venus wichtig.
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