Sonntag, 23. Dezember 2018

Die Entstehung eines Kult-Songs - Joseph Mohr (1792 – 1848) und Franz Xaver Gruber (1787 – 1863) „Stille Nacht, heilige Nacht“

Joseph Mohr kam aus einer armen Familie. Mit Unterstützung konnte er studieren und wurde Priester. Joseph Mohr sorgte als Priester für die Menschen in seinen Pfarrorten, er lebte bescheiden, half den armen Menschen, sorgte für Altenpflege und für die Schulbildung der Kinder. An seinem letzten Pfarrort – in Wagrain, gibt es bis heute die Joseph-Mohrschule. Joseph Mohr ist in Wagrain begraben.

An einem seiner ersten Pfarrorte – in Mariapfarr in Salzburg – hat Joseph Mohr eine Friedensbotschaft mit sechs Strophen geschrieben:

Das Gedicht von der Stillen Nacht

Franz X. Gruber konnte mit Hilfe seines Lehrers, Lehramt und Musik studieren. Er wurde Dorfschullehrer und spielte auch die Orgel z. B. In Arnsdorf und Oberndorf. In Oberndorf an der Salzach begegneten sich Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr. Es entstand eine lebenslange Freundschaft. Mohr war Priester in dieser Gemeinde und im Nachbardorf. Gruber war Lehrer im Nachbarort und spielte in Oberndorf die Orgel.

Am 24. Dezember 1818 um 24 Uhr – die Mitternachtsmette

Aber: Die Orgel war kaputt.Was tun?

Joseph Mohr brachte sein Friedensgedicht zu Franz Xaver Gruber und hat ihn gebeten:
Schreib eine Melodie zu diesem Text. Schreib Noten für die Gitarre und zwei Stimmen.

Franz Xaver Gruber erfüllte die Bitten seines Freundes und schon am Abend brachte er das Gedicht und die Musik zu Mohr. In dieser Nacht sangen der Hilfspfarrer Joseph Mohr und der Hilfsorganist Franz Xaver Gruber das „Stille Nacht, heilige Nacht“ - ohne Orgel, aber mit Gitarre. Sie sangen es bei der Christmette in der Oberndorfer Kirche. Mohr und Gruber ahnten und wussten es nicht:

Es war die Welt- Uraufführung eines Liedes, das jetzt auf der ganzen Welt in 320 Sprachen bekannt ist und am Heiligen Abend gesungen wird. Ein Lied, das von der Sehnsucht nach Frieden, Erlösung und Liebe spricht.

Sehnsucht nach Frieden, Erlösung hatten die Menschen, als das Lied entstanden ist. Es war kurz nach der Zeit der Napoleonischen Kriege: Angst, Hunger, geteiltes Land, neue Grenzen...

Sehnsucht nach Frieden, Erlösung hatten die Menschen als die Stille Nacht-Kapelle gebaut wurde. Es war die Not- und Hungerszeit nach dem ersten Weltkrieg.

Sehnsucht nach Frieden, Erlösung haben die Menschen auch heute in einer Zeit, in der das Lied auf der ganzen Welt gesungen wird.

Wie kam das Lied in die ganze Welt?

Ein Orgelbauer aus Tirol kam 1818 nach Oberndorf, um die Orgel zu reparieren. Er fand Noten und Text vom Weihnachtslied. Er hat beides mitgenommen ins Zillertal. Dort haben Sängergruppen diese Texte und die Melodie gesungen. Bei ihren Reisen in die ganze Welt haben sie es überall gesungen und bekannt gemacht. Missionare der katholischen und evangelischen Kirche haben dieses Lied ebenso mitgenommen und in ihrem Missionarsland verbreitet.

Den Menschen Botschaft bringen von der Liebe, der Erlösung, dem Frieden, den Gott uns schenkt.

Die sechs Strophen, wie Joseph Mohr sie gedichtet hat:

Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute heilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlafe in himmlischer Ruh!

Stille Nacht, heilige Nacht, Gottes Sohn, o wie lacht, Lieb aus deinem öttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Jesus in deiner Geburt.

Stille Nacht, heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht aus des Himmels goldenen Höh´n, uns der Gnaden Fülle lässt sehn: Jesus in Menschengestalt.

Stille Nacht, heilige Nacht, wo sich heut alle Macht väterlicher Liebe ergoss, und als Bruder huldvoll umschloss Jesus, die Völker der Welt.

Stille Nacht, heilige Nacht, lange schon uns bedacht, als der Herr, vom Grimme befreit, in der Väter urgrauer Zeit, aller Welt Schonung verhieß.

Stille Nacht, heilige Nacht, Hirten erst kundgemacht durch der Engel Halleluja, tönt es laut von ferne und nah, Jesus der Retter ist da.

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