Dienstag, 9. Juli 2019
Die EU - das unwürdige Schauspiel und der Sieg der Bilderberger
Welch
große Chance hat man verpasst. Die Wählerinnen und Wähler zeigten
ihr verstärktes Interesse an der EU-Politik und gingen vermehrt in
die Wahllokale, um ihre Stimme abzugeben doch der Wählerwillen wurde
eindrucksvoll ignoriert. Wie ist es sonst zu erklären, dass
beispielsweise die beiden für das EU-Präsidentenamt genannten
Kandidaten: Manfred Weber (Wahlsieger und EVP-Spitzenkandidat), sowie
der SP-Spitzenkandidat Timmermann nicht die Nachfolge von Jean-Claude
Juncker antreten werden, sondern die Kompromisslösung, die deutsche
Verteidigungsministerin Ursula van der Leyen ist. Während die
Verhandlungen der Staats- und Regierungsschefs über die Nachfolge
von Jean-Claude Juncker zur Mittagszeit unterbrochen wurden, ging es
im inneren Kreis der EU erst richtig rund.
Die
„unwichtigen“ Verhandlungspartner wurden weggeschickt, damit die
Postenschacherei so richtig schön ins Laufen kommen konnte.
Zufälligerweise nutzten Frau Merkel und Herr Macron die Zeit, um in
Abwesenheit der „unwichtigen“ Staats- und Regierungsschefs, ein
neues Krisenmanagement zu starten. Zuerst setzte man sich mit Viktor
Orban in Verbindung und erklärte ihm, dass nicht zwangsweise Herr
Weber von der EVP die Nachfolge von Herrn Juncker antreten müsse. Es
könne sich durchaus auch um ein anderes Mitglied der EVP handeln.
Macron
machte ihm die Idee schmackhaft, dass Ursula van der Leyen eine
hervorragende Alternative sei. Nachdem Viktor Orban an dieser Idee
Gefallen gefunden hatte, versprach er dem französischen Staatsschef
sich dafür einzusetzen, dass die Visegrád-Partner plus Italien,
ihre Stimme für Ursula van der Leyen abgeben werden. Die
österreichische Bundes-kanzlerin Brigitte dass sie sich vorstellen
könne die deutsche Außenministerin zur neuen
EU-Kommissionspräsidentin zu küren – mehr als nur eine Vorahnung? Angela
Merkel hat sich wiederum vorgenommen die Staats- und Regierungsschefs
der EVP „durchzutelefonieren“ und sie „auf Linie“ zu
bringen... Nachdem
diese Personalie vorerst erledigt war (die Abstimmung dazu folgt
erst) machte Macron der deutschen Kanzlerin klar, dass als
Nachfolgerin für den EZB-Chef Mario Draghi, einzig und alleine
Christine Lagarde in Frage käme. Der
spanische Premier, welcher die Aufgabe übernahm die Sozialisten auf
Ursula van der Leyen einzuschwören, tat dies unter der
Voraussetzung, dass der spanische Aussenminister Josep Borell den
Posten des Hohen EU-Beauftragten bekommen müsse.
Zu
Christine Legarde fällt mir rein zufälligerweise ein, dass sie als
Chefin des IWF, diesen Job „bekleidete“ sie von 2011 bis 2019 ein
nettes Gehalt von jährlich 467.940 US-Dollar, zuzüglich einer
Aufwandsentschädigung in der Höhe von 83.760 US-Dollar bekommen
hat. Die verantwortungsvolle Aufgabe ist das üppige Gehalt durchaus
wert, allerdings habe ich ein Problem damit, dass Frau Lagarde diese
Bezüge nie versteuern musste...
Was
hat die Pesonalauwahl für die wichtigsten Jobs in der EU mit den
Bilderbergern zu tun?
Ursula
van der Leyen war bei den Bilderberger-Treffen in den Jahren 2015,
2016, 2018 und 2019 dabei. Charles Michel, der neue EU-Ratspräsident,
war beim Bilderberger-Treffen 2016 in Dresden dabei. Im Jahre 2016
war auch Christine Lagarde beim Bilderberger-Treffen anwesend. Macron
wurde für das Jahr 2014 zum Bilderberger-Treffen in Kopenhagen
eingeladen. Vergessen wir nicht – das letzte Bilderberger-Treffen
fand erst vor einem Monat statt und da wurden gewiss bereits die
Weichen für die Zusammensetzung der neuen „besten Köpfe“ für
die EU gestellt.
Noch
peinlicher für die EU ist es allerdings, dass im Parlament Personen
sitzen, welche die EU ablehnen. Bei der ersten Sitzung in Strassburg
haben sich beispielsweise die Abgeordneten der Fraktion "Identität
und Demokratie" nicht von ihren Sitzen erhoben als Beethovens
„Ode an die Freude“ erklang. Die neu gewählten Abgeordneten der
Brexit-Partei standen immerhin auf, präsentierten danach allerdings
lediglich ihren Rücken.
Diese
„Aktionen“ fanden allesamt im EU-Parlament statt und wohlgemerkt
nicht im Kindergarten...
Wie
unschwer zu erkennen ist, geht es in der EU ausschließlich darum,
dass die am besten befähigten Personen mit jener Aufgabe betraut
werden, welchen ihren Fähigkeiten am meisten entsprechen...
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