Montag, 14. Februar 2022

Die Rettungsgeschwister – als Gewebespender geboren

Stelle Dir bitte vor, auch wenn das jetzt sehr hart ist, dass Dein eigenes Kind schwer krank ist. Es würde sterben, wenn nicht ein passender Gewebespender gefunden wird. Dieser ist allerdings weit und breit nicht in Sicht, weil es keine perfekte Übereinstimmung gibt. Wie wunderbar wäre es dann doch – oder eben nicht – wenn da nicht ein Geschwisterkind geboren würde, welches die passenden Erbanlagen besitzt.

Würdest Du Dich für ein sogenanntes Rettungskind entscheiden? Es würde künstlich gezeugt und nach seiner DNA ausgewählt, selbst dann, wenn Du eigentlich nicht mehr vor hattest ein weiteres Kind zu haben. Im deutschsprachigen Raum ist dieses jedenfalls verboten, aber in einigen anderen Ländern, ist das hingegen problemlos möglich.

Der Ablauf zur Zeugung eines Geschwisterkindes läuft in etwa folgendermaßen ab: die Zeugung mehrerer Embryone erfolgt in einer Kinderwunschklinik. Die Mediziner*innen wählen nach intensivster Präimplantationsdiagnostik zwei passende „Keimlinge“ aus. Selbstverständlich muss die DNA frei von jeglicher Erbkrankheit sein und außerdem zum gewünschten Spendergewebe führen. Die Embryos werden von den Medizinern in die Gebärmutter „eingepflanzt“ und es ist durchaus „normal“, dass eines davon nicht überleben wird…

Derartige Eingriffe sind derzeit in Großbritannien, USA, Belgien, Spanien, Frankreich, Indien und Australien erlaubt. Medial bekannt sind derzeit acht Rettungskinder. Fakt ist, dass alle diese Kinder in der Lage waren, ihren Geschwistern zu helfen.

Irgendwie werde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass alle diese künstlich gezeugten Kinder, nichts anderes als ein Klon oder Ersatzteillager sind. Wie ist eure Meinung dazu?


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