Dienstag, 1. Februar 2022

Mineralölkonzern übernimmt keine Verantwortung für die Umweltkatastrophe

In Peru gibt es landesweite Proteste gegen den spanischen Mineralölkonzern Repsol. Der Hintergrund dazu ist die Umweltkatastrophe in der Raffinerie La Pampilla, welche aufgrund von ausgelaufenem Öl, zu Umweltschäden führte. Der spanische Konzern sieht sich seither sowohl durch Umweltschutzgruppen, als auch durch die Politik, mit Forderungen zu einer raschen Reinigungsaktion und einer finanziellen Entschädigung konfrontiert.

Nachdem ein von der Raffinerie kommendes Schiff, Mitte Jänner ungefähr 6.000 Barrel Rohöl in den Pazifik auslaufen ließ – das entspricht in etwa der Tankfüllung von 25.000 Autos, hagelt es nur so von Protesten, gegen den spanischen Mineralölkonzern. 

Der Konzern sieht die Schuld allerdings nicht auf seiner Seite, sondern stellt den Unfall im direkten Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch im Insel-Staat Tonga, welcher am selbigen Tag begonnen hat. Ja, in diesem Fall hätte man den Konzern durchaus von seiner Schuld befreien können und müssen. Leider – aus Sicht des spanischen Unternehmens - hat ein Untersuchungsbericht der peruanischen Energiebehörde diese Darstellung widerlegt. Es war nicht die einzige, wohl wissentliche Falschaussage des Öl-Multis.

Die Firma Repsol meldete nachdem Unfall, dass lediglich sieben Gallonen Rohöl ausgelaufen sind. Das entspricht nicht einmal ganz einem einzigen Prozent der tatsächlich ausgetretenen Menge. Außerdem erdreistete sich der Konzern auch zu vermelden, dass dieser begrenzte Ölunfall, durch das rasche Eingreifen des Unternehmens, bereits unter Kontrolle sei.

Die peruanische Staatsanwaltschaft hat zwischenzeitlich bereits eine Untersuchung wegen des mutmaßlichen Verbrechens der Umweltverschmutzung eingeleitet. Nach Angaben von Umweltminister Rubén Ramírez könnte die Geldstrafe bis zu 32 Millionen Euro betragen.

Repsol bleibt aber stur bei seiner Unschuldsbehauptung und lässt seine Sprecherin Tine Van Den Wall Bake verkünden: „Wir haben die Umwelt-katastrophe nicht verursacht. Ich kann Ihnen nicht sagen, wer dafür verantwortlich ist.“ Mit beiden Händen vor den geschlossenen Augen, wird man sich seiner Verantwortung wohl auch nicht entziehen können.

Die zahlreichen Kundgebungen gegen Repsol haben u.a. vor der nationalen Konzernzentrale in der Hauptstadt Lima, als auch vor der Raffinerie La Pampilla und den von der Umweltkatastrophe betroffenen Stränden stattgefunden. Weitere Großdemonstrationen gab es u.a. in den Städten Arequipa und Puno.

Wo befindet sich das Katastrophengebiet?

Von der Umweltkatastrophe ist der Küstenstreifen der Region Callao, welches sich ganz in der Nähe von der peruanischen Hauptstadt Lima befindet, betroffen. Der Ölteppich betrifft das Meer, welches sich nördlich von Lima befindet. Es sind die Strände Ancon, Santa Rosa und Ventanilla betroffen. Die Schäden an den dort befindlichen Meeresökosystemen, sind wohl für viele Jahre irreparabel.

In der Zwischenzeit hat Repsol endlich einen Arbeitsplan zur Eindämmung des Ölteppichs vorgelegt. Das Problem ist allerdings, dass es nicht ausreicht den Strand ein wenig vom Öl zu säubern, weil die giftigen Stoffe bereits die Ökosysteme beeinträchtigt haben. Dieses kann nicht nur zu zukünftigen Missbildungen, sondern auch zum Verlust ganzer Arten führen. Wir können zwar sehen wie Tiere am Ölteppich zugrunde gehen, aber es geht vor allem auch darum, dass diese Umweltkatastrophe, Auswirkungen für viele Jahrzehnte hat.

Wen wundert es, wenn die lokalen Fischer, Entschädigungszahlungen fordern. Wovon sollen sie denn leben, wenn sie aufgrund der Ölpest ihre Existenzgrundlage verloren haben? Ja, das spanische Unternehmen hat mittlerweile folgende Entschädigung angeboten: Lebensmittelkörbe für die Fischer und einen Job für die Chemikalien- und Dekontaminationsarbeiten…

Logisch überlegt bedeutet es, dass die Fischer das von der Raffinerie verursachte Umweltdesaster selbst reinigen dürfen, ein paar Almosen kassieren und zusätzlich ihre Gesundheit auf`s Spiel setzen...

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