Die
Tiroler Firma „Turbinenbauer Geppert Hydropower“ ist von etwa
zwanzig Organisationen aus Österreich und Deutschland dazu
aufgefordert worden, die Lieferung seiner Turbinen zum umstrittenen
Wasserkraftprojekt in Los Planes in Honduras zu beenden. Man
solle unverzüglich die laufenden Verträge mit dem honduranischen
Unternehmen namens Hidroeléctrica Centrales El Progreso kündigen.
Die
österreichische Firma trage eine nicht unerhebliche Mitschuld an
den Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen durch den Bau des
Wasserkraftwerks. Der
Baubeginn des Kraftwerks hat bereits enorme Umweltschäden
verursacht. Hunderte Bäume mussten dafür gefällt werden und dies
führte dazu, dass es zu Erosionen, zur Verschlammung und der
Kontaminierung des Flusses kam. Bereits jetzt ist die
Trinkwasserversorgung von etwa 20.000 Bewohnern, nicht mehr
gewährleistet.
Damit
der Bau des Wasserkraftprojekts durchgesetzt werden kann, wurden
friedliche Blockadecamps, welche im Sektor Pajuiles seit etwa einem
Jahr, regelmäßig stattfinden, wiederholt gewaltsam geräumt und die
in der Nähe des Wasserkraftwerks lebenden Menschen kontinuierlich
bedroht und eingeschüchtert.
Im
Jänner 2018 wurde der Aktivist Geovanny Diaz von Männern in
Polizeiuniformen aus seinem eigenen Haus gezerrt und an der
nahegelegenen Straße mit mehreren Schüssen exekutiert. Geovanny
Diaz hatte auch an den politischen Protesten, nach den Wahlen, zu
Beginn des Jahres teilgenommen und die Art und Weise wie er
hingerichtet wurde, lässt darauf schließen, dass es sich um eine
gezielte Ermordung handelt. Fünf
Gemeinden, welche von Los Planes besonders betroffen sind, wurden von
der Inter-amerikanischen Menschenrechtskommission im Februar 2018
ganz spezielle Schutzmaßnahmen
zugesprochen.
Nur
schade halt, dass der honduranische Staat darunter versteht, nichts
zum Schutze der Bevölkerung zu unternehmen.
Auf
telefonische Anfrage bei der Geppert
Hydropower wurde immerhin folgende Auskunft zum Brief über die
Aufforderung nach einem Lieferstopp der Turbinen gegeben: „Derzeit
geben wir dazu keine öffentliche Stellungnahme ab.“
Eigentlich
schade wie wichtig österreichischen Firmen Umsatz und Profit, im
Gegensatz zu Umweltschutz und Menschenrechten ist. Immer öfter ist
in den letzten Jahren davon zu erfahren, dass immer mehr
österreichische Unternehmungen sich an den
menschenrechtsverletzenden Wasserkraftprojekten in Chile oder/und
Guatemala beteiligen...
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