Freitag, 9. August 2019

Argentinien – Hausdurchsuchung bei regierungskritischem Nachrichtensender

Der regierungskritische Fernsehsender C5N ist abermals Ziel einer Hausdurchsuchung geworden. Auf Anordnung eines Privatklägers und genehmigt durch die Justiz, wurden von der Polizei Buchhaltungsunterlagen konfisziert, weil es einen angeblichen Betrugsverdacht beim Ankauf der Zeitung Ambito Financiero durch die Eigentümer des Senders – Cristobal Lopez und Fabian De Sousa, im Jahre 2015 gegeben hat. In Wahrheit handelt es sich um einen weiteren Einschüchterungsversuch der Regierung von Staatspräsident Mauricio Macri. Beim Fernsehsender C5N handelt es sich, um das möglicherweise letzte oppositionelle Medium des Landes.

Wie hat sich der argentinische Fernsehmoderator Victor Hugo Morales in seiner Sendung El Diario geäußert? „Die Angriffe der Regierung auf C5N gehen weiter. Es reicht ihnen nicht, die Eigentümer einzusperren, alleine schon die Existenz von C5N stört sie."

Gustavo Dossena, welcher bis zum Oktober 2018 der General Manager von C5N war, meinte zu der aktuellen Hausdurchsuchung: „Wir sehen die Hausdurch-suchung als eine der vielen Botschaften, welche uns die Justiz in den vergangenen beiden Jahren regelmäßig überbringt. Es gibt zu 100% einen politischen Hintergrund. Man will der Öffentlichkeit die Fotos der inhaftierten Eigentümer und der bankrotten Unternehmen präsentieren. Wir haben die Steuerbehörde, die Justiz und die hegemonialen Medien gegen uns."

C5N ist Teil eines Konsortiums namens Grupo Ceibo (ehemals Grupo Indalo). Die Eigentümer sind Cristobal Lopez und Fabian De Sousa. Beide Herren befinden sich bereits seit Dezember 2017 in Haft. Vor wenigen Wochen begann gegen sie ein Gerichts-verfahren, in welchem sie sich gegen den Vorwurf des Steuerbetrugs zu verteidigen haben. In den Augen vieler geht es hierbei lediglich um den Versuch den Sender C5N und die zum Konsortium gehörenden regierungskritischen Radiokanäle, für immer zum Schweigen zu bringen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Staatspräsident Macri höchstpersönlich Druck auf Richter und Staatsanwälte ausgeübt hat, um Cristobal Lopez und Fabian De Sousa zu inhaftieren. Die vorgelegten Pläne der Beiden, um die angeblichen Steuerschulden zu begleichen wurden, auf Drängen der Regierung und Präsident Macri, abgelehnt. Es sollte dazu führen, dass das gesamte Konsortium, darunter auch C5N, in den Bankrott getrieben wird.

Seit Präsident Macri im Dezember 2015 die Macht angetreten hat, zeigt das Konsortium rund um den Fernsehsender C5N seine regierungskritische Linie und bildet damit den einzigen Gegenpol zu den in Argentinien als „hegemonial“ bezeichneten Medien, welche offen die amtierende Regierung unterstützen.

Lasst euch nicht unterkriegen Jungs!







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