Wenn ich davon
ausgehe, dass die Spieler aus der höchsten deutschen und
italienischen Liga eindeutig zu teuer für österreichische Vereine
sind, dann könnte man in diesen Ländern allerdings auch durchaus in
der 2. oder bei jüngeren Spielern auch in der 3. Liga Ausschau
halten. Bei den Vereinen aus beispielsweise Ungarn, Tschechien oder
der Slowakei sind die Spieler aus der ersten Liga bestimmt leistbar
und die Anreise ist auch kein großes Problem. Der Weg nach Tirol
oder Vorarlberg ist da oftmals weiter und beschwerlicher.
Montag, 26. August 2019
Austria und Rapid Wien - was ist Scouting?
Voller Stolz hat
die Wiener Austria vor wenigen Tagen verkündet, dass sie schon bald
ihr Scouting-System umstellen und dafür sogar zwei
hauptberufliche Mitarbeiter engagieren wird. Da stellt sich mir
zunächst die Frage, wie das bisherige Scouting-System funktioniert
hat. Ich bin davon ausgegangen, dass es für einen Wiener Großverein,
mit Ambitionen im europäischen Klubkonzert regelmäßig in der
Euro-Leage vertreten zu sein, unerlässlich ist, eine Vielzahl von
Menschen zu beschäftigen, welche am Wochenende nichts anderes tun,
als in ganz Österreich sowie zumindest auch in den Nachbarländern
nach Spielern zu suchen, welche die eigene Mannschaft zukünftig
verstärken könnten.
Zu meiner großen
Verwunderung hat dies bei der Austria allerdings auf diese Art und
Weise niemals stattgefunden und auch Rapid Wien hält davon nicht
viel. Da darf man sich nicht wundern, wenn bei den beiden
Wiener Vereinen sich die Fehlkäufe steigern und unnötig Geld ausgegeben wird. Es ist so als ob man die Katze im Sack kaufen würde.
Wie kommen diese
beiden Vereine dann zu neuen Spielern?
Mein nächster
diesbezüglicher Gedanke war, dass es sich die beiden Vereine halt
leicht machen und für ihre Verstärkungen die Internetseite
transfermarkt.at nutzen. Dort kann man nämlich weltweit Spieler nach
deren Marktwert, Spielposition, dem Verein... sortieren und auch
nachsehen ob deren Vertrag bald ausläuft...
Zu meinem eigenen
Erstaunen nehmen die beiden Wiener Vereine auch diese Option nicht
wahr, um einen möglichen Kandidaten dann selbst vor Ort zu
beobachten.
Wie zum Teufel
kommen die Vereine nun also an neue Spieler?
Sie warten in
Wahrheit darauf, dass irgendein Spielerberater/Manager auf den
Verein zukommt und ihnen den eigenen Spieler schmackhaft macht und
anbietet. Dies erfolgt zumeist mittels E-Mail oder Telefonat. Der
Verein bekommt ein Bewerbungsvideo zugeschickt, welches in zehn oder
fünfzehn Minuten die stärksten Szenen seines Schützlings zeigt.
Ich weiß gar
nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Ist es den
Vereinsverantwortlichen nicht klar, dass jeder der nur ein bisserl
kicken kann ein bombastisches Video mit seinen Fußballkünsten
vorweisen könnte? Mich wundert
nicht, dass die beiden Wiener Vereine in Österreich nur mehr
Mittelmaß sind...
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