Montag, 16. September 2019

Der FPÖ-Bundesparteitag

Am 14.9. fand in Graz der diesjährige FPÖ-Bundesparteitag statt. Zwei Wochen vor der Wahl wurde Norbert Hofer mit 98,25% der Delegierten-stimmen zum neuen Vorsitzenden und somit auch höchst offiziell zum Nachfolger von H.C. Strache gewählt. Der sanfte Norbert war über dieses Ergebnis höchst erfreut, auch wenn er an der vom Bumsti gehaltenen Rekordhöhe von 98,7% knapp gescheitert ist.


Selbstverständlich gab es beim Einzug des sympathischen Norbert Standing Ovations, aber mit seiner geradezu liebevollen Rede, welche wie immer (laut seinen eigenen Angaben) aus dem Stegreif gehalten wurde, obwohl er für „die wichtigste Rede seines Lebens“ (Eigendefinition) zum ersten Mal eine Rede vorbereitet hätte.

Egal wie sich der höfliche Norbert auch bemühte, von den anwesenden Delegierten schallte ihm kein frenetischer Jubel, sondern nur nettes Klatschen entgegen. Der absolute Höhepunkt in seiner Rede war, als er klar stellte, dass Herbert Kickl wieder Innenminister werden müsse. Dies sei ein Angebot an die ÖVP, welche dieses annehmen oder ausschlagen könne. Er hoffe, dass sich dort die Vernunft durchsetzt...

Wie gut, dass es in der FPÖ also eine sogenannte Doppelspitze gibt und als der absolute Top-Star und Mastermind, Herbert Kickl himself die Bühne betrat, um dem Volk zu geben wonach es gierte – nämlich deftige und gewaltige Sprüche, brachen alle Dämme und die Stimmung erreichte Höhen als ob Marcel Hirscher in Schladming erneut den WM-Titel gewonnen hätte.

Damit auch ihr in den „Genuss“ einiger Wortspenden des Ex-Innenministers kommt, habe ich hier eine kleine, feine Auswahl beigefügt:

Zum Thema Migration: „Triple A steht für aggressive afghanische Asylwerber

Mit Blick zu Norbert Hofer: „Die, die du nicht niederclinchst, in deiner Art, die kriegen von mir eine Gerade oder einen rechten Haken."

Für die Bezeichnung von Flüchtlingen hatte er folgenden Vorschlag: „Facharbeiter für das Hantieren unter der Gürtellinie“

Und einen hat er noch: „Wir haben genug vom rot-schwarzen Weichspüler, das weiß jede Hausfrau, dass man keine Wirkung gegen Flecken erzielt. Den nehmen wir wieder aus dem Sortiment. Wir sagen abschieben ist besser als aufschieben.“

Wer also der Meinung ist, dass wir in der Regierung unbedingt eine Partei brauchen, welche uns mit täglichen Einzelfällen versorgt, bei Abstimmungen im österreichischen Nationalrat und auch im EU-Parlament regelmäßig gegen die Interessen des von der FPÖ so gepriesenen „kleinem Manne“ votiert (also gegen jene Menschen, von wo sie ihren höchsten Wähleranteil lukrieren), eine Partei im Nationalrat und vielleicht sogar in der Regierung haben will, welche eine Rhetorik an den Tag legt, die zum Ziel hat Misstrauen und Hass zu säen, der sollte am 29. September 2019 unbedingt für die FPÖ votieren...

Ach übrigens, der ehem. Verteidigungsminister Mario Kunasek und der oberösterreichische FPÖ-Parteichef Manfred Haimbuchner haben Recht als sie sagten, dass es in der Partei keinen rechten Rand gibt...

Stimmt, weil die Partei selbst der rechte Rand ist...


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