Der Planetenwissenschaftler Penteado Crósta von der Universidade Estadual de Campinas und sein Team, haben bei der „52. Lunar and Planetary Science Conference“ verkündet, dass Messdaten der Cassini-Sonde, seit 2012 belegen, dass sich ca. 100 Kilometer unter der Oberfläche von Titan, ein flüssiger Wasserozean befindet. Nachdem es auf Titan zahlreiche Einschlagkrater befinden stellte sich das Team die Frage, ob einige von ihnen tief genug sind, um einen Oberflächenpool zu beherbergen, welcher warm genug wäre um jene Bedingungen zu erzeugen, welche ein Leben, so wie wir es von der Erde kennen, ermöglichten.
„Wenn über einen solchen Krater das an der Oberfläche ausreichend vorhandene organische Material in den verborgenen Ozean gelangte, könnte dieser potenziell ein wenig lebensfreundlicher sein als bislang angenommen“, so die Forschenden.
Der heute noch größte Krater auf dem Saturnmond Titan heißt Menrva. Sein Durchmesser beträgt 425 Kilometer und ist wohl eine Milliarde Jahre alt. Die Hitze des damaligen Einschlags hat, laut Meinung der Wissenschaftler, einen See entstehen lassen, welcher einen Bestand von min. einer Million Jahre hatte. Danach fror er, genauso wie die restliche Oberfläche des Saturnmondes, ein. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass diese Zeitspanne ausreichend war, um einfaches Leben zu erzeugen. Das wären beispielsweise Mikroben gewesen.
Ebenso gute Bedingungen könnte der Krater mit dem Namen Selk beherbergt haben. Er befindet sich in einer Entfernung von 500 Kilometer zu Menrva und sein Einschlag geschah erst vor einigen hundert Millionen Jahren. Die Chance, Spuren vom einstigen Leben vorzufinden, sind dort vermutlich sogar besser. Die NASA-Mission „Dragonfly“ hat sich genau dieses Ziel als Landeplatz auserkoren. Die Sonde soll 2027 starten und 2036 auf Titan landen. Wenn die Mission gelingt, ist die Sonde in der Lage herauszufinden, ob der Einschlag bis in den Untergrundozean vorgedrungen ist.
Möge die NASA-Mission gelingen und uns wertvolle Erkenntnisse bescheren!
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