Chevron-Texaco hat
zwischen 1972 und 1992, im Regenwald von Ecuador, ein enormes
Umweltdesaster verursacht. Bis heute werden in diesem Gebiet Mensch
und Natur, aufgrund fehlender Maßnahmen zur Dekontaminierung,
vergiftet.
Was war passiert?
Auf
einer Fläche von 450.000 Hektar wurde mitten im Amazonasgebiet durch
Chevron-Texaco Erdöl gefördert. Im biologisch reichsten Gebiet
unseres Heimatplaneten wurde die Lebensgrundlage für die Flora und
Fauna zerstört.
Insgesamt wurden 60 Milliarden Liter
giftiges Wasser in die Flüsse gepumpt und 880 offene Abfallgruben
gefüllt mit Rohöl und giftigem Schlamm zurückgelassen. 6,6
Milliarden Kubikmeter Erdgas wurden im Freien verbrannt. Die
Umweltzerstörung führte zur Ausrottung von zwei indigenen Völkern.
Bis heute gibt es vermehrt Krebserkrankungen. Die Umweltschäden
wurden bis zum heutigen Tag nicht behoben. Seit nunmehr 54 Jahren
wird also im betroffenen Gebiet die Umwelt zerstört.
Der Gipfel der Unverfrorenheit von
Chevron-Texaco war, dass all diese Umweltschäden
mit voller Absicht herbeigeführt wurden. Man hat die
Erdölgewinnungsanlagen, die 880 Abfallgruben und sämtliche
Öl-Leitungen absichtlich in der Nähe der Flüsse errichtet. Warum?
Damit man die Giftbrühe gleich ungefiltert ableiten konnte.
Die Prozesse
In einem Prozess welcher 22 Jahre
dauerte, haben 2011 mehr als 30.000 klagende Ureinwohner einen Sieg
gegen den Ölkonzern Chevron errungen. Das oberste Gericht von
Ecuador hatte den Konzern 2013, ohne Berufungsmöglichkeit, zu einer
Zahlung von 9,5
Milliarden Dollar verurteilt. Chevron erkannte das Urteil nicht
an und zog seinerseits vor das
Internationale Schiedsgericht, um Ecuador wegen Verstoßes gegen
das "Investitionsschutzabkommen" zu verklagen. Die Kammer
des Distriktsgerichts in Den Haag entschied, dass Ecuador an dieses
Abkommen gebunden sei. Der Ölkonzern Chevron sei nicht für die
Verschmutzung verantwortlich. Die ecuadorianische Regierung habe
nämlich die Altlastensanierung durch das Unternehmen abgenommen.
Der Generalstaatsanwalt von Ecuador
wird gegen das Urteil in Berufung gehen. Im Streit mit Chevron hält
man das Schiedsgericht, welches im Rahmen eines
„Investitionsschutzabkommen“ des Landes mit den U.S.A.
eingerichtet wurde, für nicht zuständig. Ecuador hatte versucht die
Entscheidungen des Internationalen Schiedsgerichts zu annullieren.
Das Distriktsgericht in Den Haag hat dieses Begehren zurückgewiesen.
Der Direktor der kanadischen
Anti-Chevron-Kampagne, Santiago Escobar, vertritt die Ansicht, dass
der Schiedsspruch illegitim und illegal sei, weil Chevron ein
Freihandelsabkommen nutze, welches erst drei Jahre nachdem Chevron
Ecuador verlassen habe, unterzeichnet wurde... Der Ölkonzern wolle
somit das Abkommen rückwirkend geltend machen. Das würde gegen
sämtliche juristische Prinzipien verstoßen.
Die neue Hoffnung heißt Kanada
Der kanadische Gerichtshof hat Ecuador
eine Möglichkeit gegeben den Ölkonzern Chevron zur Zahlung zu
zwingen. Damit man sich einmal eine Vorstellung machen kann wie das
Kräfteverhältnis Ecuador gegen Ölkonzern Chevron aussieht ein
kleines Beispiel. In Kanada arbeiten in diesem Fall 2 Anwälte mit
insgesamt 2 Assistenten auf Seiten von Ecuador. Für Chevron sind
alleine nur in Kanada 300 Anwälte mit diesem Fall betraut. Weltweit
arbeiten noch zusätzliche 2.000 Anwälte in dieser Causa für
Chevron. Außerdem arbeiten 60 Firmen, sowie Public-Relation
Agenturen und Lobbygruppen auf Seiten des Ölkonzerns, um Menschen
einzuschüchtern, welche es wagen ihre Stimme für die Opfer zu
erheben...
Sollte das Wunder geschehen und der
Ölkonzern Chevron seiner gerechten Strafe zugeführt werden, so
würde Ecuador das Geld für die Dekontaminierung des verseuchten
Amazonasgebiets verwenden, damit die dortige Natur wiederhergestellt
wird.
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