Die wichtigsten Forderungen sind die
Erhöhung des monatlichen Mindestlohnes auf 18.000 Rupien
(umgerechnet etwa 243 Euro), und die Einführung einer Mindestpension
in der Höhe von 3.000 Rupien (etwa 40 Euro). Man stelle sich den
Aufschrei bei uns vor, wenn die Beschäftigten nur ein Sechstel ihrer
Bezüge als Pension bekommen würden...
Die Regierung unter Ministerpräsident
Narendra Modi hatte, um den Generalstreik doch noch abzuwenden, die
Gewerkschaft mit einer geringfügigen Erhöhung des Mindestlohnes
sowie Bonuszahlungen für die öffentlich Bediensteten geködert. Der
Plan ist allerdings nicht aufgegangen und die Gewerkschaften haben
dieses Angebot vom Tisch gefegt. Vom indischen Generalstreik waren
vor allem die Lehrer, Banken, Post, Bau- und Minenarbeiter betroffen.
Der wirtschaftliche Schaden Indiens für diesen Streiktag dürfte bei
etwas mehr als zwei Milliarden Euro liegen.
Das ständige danach schielen, ob sich
das Bruttoinlandsprodukt eines Staates steigert, geht an den
Interessen der Bevölkerung vorbei. Der weitaus wichtigere Index ist
in Wahrheit der sogenannte „Human Development Index“. Was wird
für diesen berücksichtigt? Hier geht es vor allem um die
Lebenserwartung, die Bildungsdauer (wie viele Schuljahre hat ein
25-Jähriger absolviert) und das Bruttonationaleinkommen pro Kopf.
Erarbeitet und entwickelt wurde dieser Index vom pakistanischen
Ökonomen Mahbub ul Haq.
Einer der Streikauslöser war u.a. die
Tatsache, dass in einigen Bundesstaaten die im Gesundheitswesen
Beschäftigten bereits seit Monaten kein Geld mehr bekommen haben.
Die Gewerkschaft bedankte sich ihrerseits auch durch die
Unterstützung von Arbeitern, welche in der Privatwirtschaft (mit
oder ohne Arbeitsvertrag) beschäftigt sind und sich ebenso dem
Streik angeschlossen haben.
Indien liegt im „Human Development
Index 2015“ übrigens auf Rang 130 und Österreich befindet sich
zum Vergleich auf Platz 23.
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