1998 hat es ein ähnliches Experiment,
in weit kleinerer Ausführung aber immerhin, in Costa Rica gegeben.
Dort sind die Umweltschützer mit läppischen 1.000 LKW-Ladungen
voller Orangenschalen aufgekreuzt und haben diese auf eine
verlassene, abgeholzte Fläche „verstreut“. Nicht ganz zwanzig
Jahre später ist dort eine größere Artenvielfalt als in der
Umgebung vorzufinden. In der von Orangenschalen verschönerten Region
wachsen nunmehr 24 verschiedene Baumarten. Rundherum sind es
lediglich acht... Es scheint also so zu sein, dass
landwirtschaftliche Abfälle genügen, um die Renaturierung
voranzutreiben. Ist das nicht eine tolle Nachricht? Man muss nichts
tun, außer ein bisserl Mist verstreuen und danach braucht es
keinerlei Anstrengung. Die natürliche Düngung aktiviert sozusagen
die Selbstheilungskräfte der Natur.
Die Menschen müssen also lernen auf
ihr Land aufzupassen, es vor Abholzung oder Viehfraß zu schützen
und sonst gibt es nichts weiteres zu tun als zu warten. Die Natur
sorgt als Lohn für die gute Behandlung mit einem ausgezeichneten
Schutz vor Bodenerosion und Überschwemmungen. Nebenbei steigt auch
wieder der Grundwasserspiegel und in den heißen Gebieten sorgt die
Renaturierung für ein kühleres Klima.
Zurück zu den 350 Millionen Hektar
Land, welche renaturiert werden sollen. Dies erfolgt aus einer
Mischung folgender Komponenten. Selbstverständlich werden zur
Beschleunigung auch Bäume gepflanzt – logischerweise aber nicht
für die komplette Fläche. Es wird Gebiete geben, welche zu
Schutzgebieten erklärt und mit Bioabfällen gedüngt werden – also
so ähnlich wie einst in Costa Rica. Ich bin ja nur neugierig was mit
den 350 Millionen Hektar Land passiert, wenn alles blüht und
gedeiht. Hoffentlich nutzt man nicht gleich die Chance es hemmungslos
„auszurauben“, um es danach abermals zu renaturisieren...
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