Dienstag, 17. Dezember 2019
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährung der Weltbevölkerung
Bei
einem ungebremsten Klimawandel sind bis zum Jahre 2100, 90% der
Weltbevölkerung bei der Nahrungsversorgung beeinträchtigt. Hier ist
noch gar nicht die Bevölkerungs-explosion auf unserem Planeten
berücksichtigt. Bereits
heute gibt es, aufgrund der Wetterextreme, Ernteausfälle in der
Landwirtschaft. In der nahen Zukunft wird es zu Engpässen bei
Weizen, Reis, Getreide, Bananen und Kaffee kommen.
Zu
diesem Ergebnis sind Lauric Thiault und sein Team von der Universität
Paris gekommen, welche für ihre Studien errechnet haben, wie sich
die Ernte- und Fischereierträge bis 2100 auswirken, wenn es entweder
zu einer ungebremsten Klimaerwärmung (RHCP 8,5) oder der Erreichung
des Klimaziels von 2 Grad Celsius (RCP 2,6) kommt. Bei
ihrer Untersuchung berücksichtigten sie dabei auch die Abhängigkeit
der von ihnen betrachteten Länder (194) von den jeweiligen
Nahrungsmitteln.
Geht
der Klimawandel ungebremst weiter, werden bis zum Ende dieses
Jahr-hunderts unfassbare 97 % der Menschen, Einbußen in mindestens
einem Sektor der Nahrungsmittelproduktion hinnehmen müssen. Außerdem
würden 90 % der Weltbevölkerung in jenen Ländern leben, in welchen
sowohl die Landwirtschaft als auch die Fischerei, negativ vom
Klimawandel, betroffen sind. Am schlimmsten hätten es wohl die
Menschen in Mittel-amerika, Süd- und Zentralafrika, sowie in
Südostasien.
Es
gibt allerdings auch Profiteure vom Klimawandel. Bei diesen handelt
es sich um die Bewohner jener Breiten, welche bisher, durch die Kälte
bei der Fischerei und Landwirtschaft limitiert waren. Dabei handelt
es sich allerdings um lediglich 3 % der Weltbevölkerung.
Was
passiert, wenn es der Menschheit tatsächlich gelingen sollte das
Zwei-Grad-Ziel zu erreichen?
In
diesem Fall wären „lediglich“ 60 % der Menschen von Einbußen im
Bereich der Fischerei und Landwirtschaft betroffen. Das
klingt zwar auch nicht gerade „erbaulich“, aber die Erträge aus
der Landwirtschaft würden wenigstens um „nur“ fünf statt um 25
% sinken. Der Fischertrag würde um „lediglich“ 15 % statt um 60
% absinken.
Wir
müssen bei allen diesen wunderbaren Berechnungen berücksichtigen,
dass auf unserem Planeten derzeit etwa 7,75 Milliarden Menschen
leben. Bis zum Jahre 2050 wird die Zahl auf 9,7 Milliarden und 2100
auf voraussichtlich 10,9 Milliarden Menschen ansteigen. Wir
haben also das Problem, dass wir eigentlich mehr und nicht weniger
Nahrung bräuchten. Es wird für uns alle unerlässlich sein, unsere
Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Ob es uns gefällt oder nicht ist
unerheblich und auch die Frage, ob wir es uns derzeit vorstellen
können, ist nicht wichtig.
Die
Wahrscheinlichkeit, dass wir uns in Zukunft vermehrt von Insekten und
Algen ernähren werden, ist ziemlich groß. Eine
drastische Senkung des derzeitigen Fleischkonsums wird noch die
geringste Herausforderung für unsere Geschmacksknospen sein ;-)
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