Der Regierung von Viktor Orbán, war Index schon lange ein Dorn im Auge. Auslöser der Antipathie könnten die Gemeindewahlen im Oktober 2019 gewesen sein. Seine Partei namens „Fidesz“ erzielte ein schwaches Ergebnis. Die Opposition hingegen, konnte hingegen in vielen Großstädten glänzen und in Budapest das Amt des Oberbürgermeisters gewinnen. Schuld an dem Wahldesaster der Regierungspartei, war ein Video, welches den Sexskandal des Bürgermeisters von Gyor offensichtlich machte. Für die Veröffentlichung dieser Aufnahme war zwar Index nicht direkt verantwortlich, aber ohne dieser Plattform, hätte der Skandal, niemals auch nur annähernd, so eine immense Dimension erreicht. Derartiges durfte sich also nicht mehr wiederholen.
In den letzten Jahren, kam es bei Index zu mehreren Eigentümerwechseln und ein Oligarch nach dem anderen übernahm das Zepter. Am Ende erwarb Miklós Vaszily, zufälligerweise am ersten Tag des Corona-Notstands, 50 % der Anteile der Werbeagentur von Index. Muss ich noch erwähnen, dass Miklós Vaszily ein enger Vertrauter von Viktor Orbán ist? Mit dem Erwerb dieser 50 %, war ab sofort jedem klar, dass Index, von einem Tag auf den anderen, zugesperrt werden kann.
Nun kam es zur Kündigung des Chefredakteurs Szabolcz Dull. Es folgte ein beispielloser Akt von Solidarität und deshalb kündigten 80 Journalist*innen per sofortiger Wirkung.
Das Orbán Regime akzeptiert keine Kritik. Das Regime verfügt bereits über mehr als 500 Nachrichtenkanäle und es verwundert nicht, dass Ungarn, nur noch auf Platz 89 im Ranking der Pressefreiheit, von Reporter ohne Grenzen steht. Viktor Orbán unternimmt alles was in seiner Macht steht, um jene ungarischen Medien verschwinden zu lassen, welche sich immer noch für Objektivität und Unabhängigkeit einsetzt.
Was sind die letzten, verbliebenen, objektiven und unabhängigen Medien Ungarns?
Es handelt sich dabei um RTL Klub, HVG, 444.hu und 24.hu
Noch hat sie das Orbán Regime nicht auf Regierungslinie gebracht. Möge es nie gelingen...
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