Für den kolumbianischen Präsidenten ist das alles eindeutig zu viel. Er kann nicht verstehen, dass man kriminelles Handeln dulden solle. Sein Kolumbien sei ein Land, welches friedliche Proteste respektiert. Verteidigungsminister Diego Molano plädiert vehement dafür, dass die Polizei beim Verteidigungsministerium bleibt. In Wien würde man dazu sagen: „Das war schon immer so, das soll auch immer o bleiben...“
Zu den Kernpunkten des CIDH-Berichts gehören das Recht auf Protest, die unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt, die rassistische Diskriminierung, die rechtliche Figur des „Schutztransfers“, das Verschwindenlassen von Personen, die Anwendung militärischer Strafgerichtsbarkeit, die Gewalt gegen Journalist*innen und die Zensur im Internet.
Die Kommission ist in ihrem Bericht zum Ergebnis gelangt, dass 89 % der Proteste friedlich verlaufen sind und es sich nicht, wie von der Regierung behauptet, um „extremen Vandalismus“ und „städtischen Terrorismus“ gehandelt hat.
Aufgrund der Gespräche mit Regierungsvertretern, verschiedenen Organisationen und direkt Betroffenen ist die Kommission zu folgenden Ergebnissen gelangt:
Es gibt
einen wahllosen Einsatz von Schusswaffen gegen Demonstrant*innen und Nichtteillehmer*innen
eine hohe Zahl von verschwundenen Personen
Hinweise auf Folter und eine grausame Behandlung von Seiten der Sicherheitskräfte ohne gerichtliche Kontrolle
ethnisch-rassistische Gewalt gegen Afrokolumbianer*innen und Indigene durch staatliche Akteure
eine gewalttätige Einmischung bewaffneter Dritter
Die Direktorin für Amerika von Amnesty International (AI), Erika Guevara Rosas kommentierte, dass die Unterdrückung noch nicht zu Ende ist. Die Behörden müssten unmissverständlich anordnen, dass die gewaltsame Unterdrückung durch die Sicherheitskräfte zu beenden und den Empfehlungen der CIDH unverzüglich nachzukommen sei.
Wie lange sich Präsident Iván Duque noch an der Spitze des Staates halten kann?
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