Freitag, 19. August 2022

Der Klimawandel erreicht in Lateinamerika wirtschaftlich-soziale Dimensionen

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat erklärt, dass die stark zunehmenden, außergewöhnlichen und dem Klimawandel zuzuschreibenden Wetterphänomene, nicht nur der biologischen Vielfalt Lateinamerikas schaden, sondern mittlerweile auch wirtschaftlich-soziale Dimensionen erreicht. Dazu zählt das Ansteigen der Armut, des Hungers und der Ungleichheit.

Die WMO ist übrigens eine Unterorganisation der Vereinten Nationen. Darauf angesprochen, ob zu allen diesen Auswirkungen auf die Bevölkerung auch Covid-19 eine Rolle gespielt habe, stimmte die WMO zu, ergänzte allerdings, dass Covid-19 die Auswirkungen auf die Bevölkerung, lediglich etwas beschleunigt habe.

In ihrem Bericht über den Zustand des Klimas in der Karibik und Lateinamerika im Jahr 2021 hält die WMO fest, dass zu den extremen Wetterbedingungen die schnell schmelzenden Gletscher, extreme Dürren, Hitzewellen und zugleich auch die extremen Niederschläge gehören. Die Hitzewellen würden allerdings nicht nur auf dem Land, sondern auch das Meer betreffen.

Mario Cimoli von der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik der Vereinten Nationen (CEPAL) verwies auf die gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels. Es gab in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Fortschritte in den Bereichen der Armutsbekämpfung, der Ernährungsunsicherheit und bei der Verringerung der Ungleichheit in der Region, welche durch den Klimawandel wieder von Neuem beginnen.

Die Prognosen der Wissenschaftler*innen sind nicht gerade prickelnd. Der Anstieg des Meeresspiegels und die Erwärmung der Ozeane beeinträchtigen in einem erheblichen Maß, die Gesundheit, die Nahrungsmittel-, Energie und Wassersicherheit, sowie den Tourismus in den Küstengebieten. Besonders stark betroffen sind dabei die mittelamerikanischen Länder sowie zahlreiche kleine Inseln.

Die Wasserknappheit nimmt allerdings auch in vielen Städten der Andenregion, drastische Auswirkungen an. Das Abschmelzen der Gletscher führt nämlich zu einem herben Verlust der wichtigen Süßwasserquelle, welche für die Versorgung der Haushalte, die Bewässerung und die Wasserkraft genutzt wird. In Zentralchile herrscht seit 2008 eine „Megadürre“. Es handelt sich in diesem Gebiet, um die längste Zeit der Niederschlagsarmut seit mehr als tausend Jahren.

Nachdem es viel zu wenige Menschen sind, welche in der heutigen Zeit ernsthaft Bestrebungen anstellen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen ist davon auszugehen, dass die Menschen körperlich nicht in der Lage sein werden, sich auf die rasch ändernden klimatischen Bedingungen einzustellen – ganz abgesehen von einer drohenden Wasserknappheit.



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