Aus unerfindlichen
Gründen haben die österreichischen Politiker geglaubt, dass die
kleinen grauen Männchen sie gemeint hätten. Die Abgeordneten zum
Nationalrat treffen in einer dringenden Sondersitzung zusammen. Was
dann passiert schildere ich in einer Trilogie.
Kern:
Ich denke wir
sollten aus Gründen der Fairness, mehreren Parteien die Chance
geben an den Gesprächen mit den Aliens teilzunehmen. Die Aliens
wünschen sich, dass es exakt fünf Personen sind. Sie haben uns in
ihrer Botschaft mitgeteilt, dass wir heute um 12 Uhr bei ihnen zu
erscheinen haben. Die etwaige Drohung welche sich am Ende des
Schreibens möglicherweise befunden hat, konnte noch nicht
entschlüsselt werden.
Strache:
Das ist ja
ungeheuerlich! Was soll diese Schlamperei? Hat man schon wieder beim
Staatssicherheitsapparat an Kosten gespart und kann deshalb diese
immens wichtige Botschaft nicht lesen?
Kern:
Leider nein. Es
ist noch ein bisserl peinlicher. Eine Mitarbeiterin des
Bundeskanzleramts hat die mittels Gedankenübertragung auf das
Briefpapier des Bundeskanzlers, also meiner Wenigkeit, gedruckte
Nachricht gerade zum Geheimdienst gebracht und dabei, leider Gottes,
den Kaffee welchen sie in der anderen Hand getragen hat über das
Ende des Schriftstücks geleert. Man möge der jungen Dame
allerdings verzeihen. Sie hat es ja schließlich nicht absichtlich
gemacht.
Strache:
Das ist ja
unglaublich! Was gedenken Sie jetzt zu tun?
Kern:
Tun? Na wir
diskutieren jetzt in aller Ruhe aus, wer die fünf Kandidaten für
das Gespräch mit unseren Nachbarn sein werden.
Glawischnig:
Da
stellt sich zuallererst einmal die Frage nach der Quotenregelung.
Aufgrund dessen, dass mehr Frauen als Männer auf unserem Planeten
wohnen, sollten klarerweise drei Frauen und zwei Männer unseren
Staat repräsentieren. Ich denke wir hätten da mit unserer Maria
Vassilakou, der Frau Karmasin von der ÖVP und selbstverständlich
mir selbst, bei den Damen eigentlich eh keine wirkliche Alternative.
Die Frau Stenzel, die alte Schnapsdrossel, wird garantiert nicht
dabei sein. Für die besten Recherchen und Enthüllungen dieses
Landes ist ja sowieso der Peter Pilz zuständig und von mir aus
könnte da durchaus auch ein unabhängiger Repräsentant Österreichs
zu den Verhandlungen mitkommen. Mit fällt da jetzt ganz spontan der
unabhängige Bundespräsidentschaftskandidat Herr Alexander van der
Bellen ein. Sollte es keine Gegenstimme geben, dann könnten wir das
gleich per Handzeichen beschließen. Wer ist dafür?
Kurz:
Sagens einmal
sind sie narrisch? Wie können Sie eine derartige Vorgehensweise
wagen? Das sind ja extrem diktatorische Methoden! Das kann ich nicht
erlauben und durchgehen lassen und ich kann ihnen versprechen, dass
auch Erwin der Große damit nicht einverstanden sein wird. Ich werde
ihn deshalb gleich einmal anrufen und um seine Meinung bitten.
Kern:
Was hat der
jetzt damit zu tun? Das ist doch eine Sache unter uns Abgeordneten
oder geht bei Euch in der Volkspartei ohne Gott Erwin net amoi wer
aufs Klo?
Mitterlehner:
Diese
feige Unterstellung werde ich hier garantiert nicht unkommentiert
stehen lassen. Nimm das zur Kenntnis!
Kern:
Was gedenkst Du
jetzt zu tun?
Mitterlehner:
Ich
schreibe dem Erwin eine sms und erzähle ihm wie bösartig hier über
ihn gesprochen wird. Du brauchst Dich dann gar nicht großartig
wundern, wenn er mir zurückschreibt, dass ich die
Regierungskoalition mit sofortiger Wirkung auflösen und nach den
nächsten Nationalratswahlen die FPÖ untertänigst darum bitten soll
mit der ÖVP zusammenzuarbeiten.
Kern:
Dann bist aber
garantiert nimma Vizekanzler.
Mitterlehner:
Richtig!
Dann werde ich zu ihm in den Gottesstaat Niederösterreich empor
gelobt und der Bastl muss die Drecksarbeit hier für Österreich
verrichten.
Strolz:
Geht´s ein
bisserl sachlicher? Wir verlieren schön langsam den Faden. Die Frage
lautet ja immer noch, wer mit den Aliens verhandeln soll.
Logischerweise ist der Vorschlag von der Eva ja nur einen mächtigen
Furz wert. Die logischen Fünf wären: Kanzler, Vizekanzler,
Innenminister, Außenminister und Wirtschaftsminister. Was sagt ihr
dazu?
Hofer:
Na also nicht
bös sein, aber ganz ohne uns wird das sicher nicht funktionieren.
Die werden schon noch schauen was passiert, wenn wir bei den
Gesprächen dabei sind! Das ist keine Drohung, sondern ein
Versprechen!
Kern:
Wir sollten auf
alle Fälle jene hinschicken, welche über ein hervorragendes
Verhandlungsgeschick verfügen. Also am besten wären jene geeignet,
welche a Gspür für Aliens haben.
Strache:
Das ist
jetzt aber net rein zufällig der Wiener Bürgermeister!
Kern:
Na bitte! Was
für ein grandioser Vorschlag! Danke Herr Strache! An den Michi hob
i jetzt net amoi gedacht. Na so was aber auch. Herzlichen Dank noch
einmal für die Inspiration.
Kurz:
Es fällt mir
zwar schwer dies jetzt zu verkünden, aber nachdem ich den lieben
Erwin über unsere Zusammenkunft per Skype genauestens informiere
hat sich herausgestellt, dass er die Idee mit dem Bürgermeister
Häupl als ausgezeichnet empfindet und er uns dafür seinen Sanktus
gibt.
Glawischnig:
Seinen
Sanktus? Ich glaub mir wird schlecht. Aber mir soll es Recht sein.
Können wir uns also zumindest darauf einigen, dass der Häupl Michi
eine jener Personen ist, welche sich zu den Aliens auf die
Donauinsel begibt?
Mittels Handzeichen
wird der Wiener Bürgermeister, mit einer überwältigenden Mehrheit,
zum Verhandlungsteam gewählt.
Kurz:
Ach ja. Was ich
noch vergessen habe zu erwähnen. Der Erwin will selbstverständlich
auch zu den Aliens gehen. Die sollen schließlich erfahren wo Gott
wohnt – das waren seine eigenen Worte. Er geht übrigens davon aus,
dass zumindest aus den Reihen seiner Volkspartei seinem Vorschlag eh
niemand widersprechen mag und sollte jemand nach der nächsten
Nationalratswahl eine Partei zur Bildung einer absoluten Mehrheit
brauchen, dann wäre es ebenso angebracht seinem Wunsche zu
entsprechen.
Nach der Verkündung
dieser huldvollen Worte gab es sensationelle 100 % Zustimmung für
den Landeshauptmann Erwin Gottvater Pröll als Mitglied des
Verhandlungsteams.
Kern:
Ohne mich jetzt
in den Vordergrund drängen zu wollen sollte es wohl logisch sein,
dass ich ebenso dabei sein werde.
Kurz:
Es tut mir sehr
leid, aber ich muss da entgegenhalten, dass es weitaus klüger wäre
nicht hinzugehen. Sollte bei der Begegnung mit den Außerirdischen
irgendetwas schief gehen, verlieren wir die beiden einflussreichsten
Persönlichkeiten der österreichischen Politikerszene. Es wäre
daher zwingend nötig, dass zumindest der aktuelle Bundeskanzler in
Sicherheit wäre, um nach einem etwaigen Verlust der beiden
Selbstdarsteller, den Schein des normalen Fortgangs der Amtsgeschäfte
zu wahren.
Kern:
Da ist viel
wahres dran und deshalb werde ich mich diesbezüglich zurücknehmen
und meinen Platz im Verhandlungsteam jemand anderen überlassen.
Gudenius:
Österreich!
Österreich!
Glawischnig:
Was ist
denn mit dem los?
Strache:
Na nix.
Alles normal. Er will halt dank seiner hervorragenden rhetorischen
Fähigkeiten darauf hinweisen, dass wir nicht vergessen dürfen
unser Territorium gegenüber der Aliens entsprechend zu verteidigen
und wir einem eventuellen Asylantrag mit großer Skepsis begegnen
sollten.
Glawischnig:
Des is
jo net normal!
Gudenius:
Österreich!
Österreich!
Glawischnig:
Geh
bitte! Kann der net aufhören? Was macht der überhaupt da?
Strache:
Lassen Sie
ihn doch bitte ganz einfach auf der Besucher Balustrade dabei sein.
Ich verspreche, dass er sich außer dieser Zwischenrufe ganz
zivilisiert verhalten wird.
Glawischnig:
Na von
mir aus. Uns fehlen jetzt aber immer noch drei Leute für das
Empfangskomitee!
Hofer:
Wir wollen
garantiert keine Welcome Aliens Klatscher! Also auf gar keinen Fall
ein Empfangskommittee!
Gudenius:
Österreich!
Österreich!
Hofer:
Jetzt hoit
endlich de Pappn! Entschuldigung die verehrten Damen und Herren, aber
jetzt langts sogar schon mir. Dafür habe ich jetzt allerdings eine
Idee wer noch dabei sein könnte. Ich schlage hiermit ganz offiziell
den Johann Gudenius junior vor, damit wir hier alle unsere Ruhe
haben. Sollen die Aliens sich um ihn kümmern. Als zweite Person bin
ich der Ansicht, dass Alexander van der Bellen unser Team verstärken
sollte und abschließend sollte man auch unbedingt eine Frau zu
dieser Unterredung mitnehmen. Ich könnte mir da durchaus die Ex
Ministerin Frau Mikl- Leitner vorstellen.
Glawischnig:
Das ist
ja eine derartige Niederträchtigkeit und Unverfrorenheit, dass es
einem doch glatt die Sprache verschlägt. Unseren lieben Sascha zum
Kandidaten für die Alien Unterredung zu machen, nur damit Sie dann
am Ende möglicherweise als einziger Kandidat für die
Bundespräsidenten Stichwahl übrig bleiben. Das ist also wirklich
zutiefst hinterhältig und schäbig. Schämen Sie sich!
Kern:
Also wenn man
mich jetzt ehrlich fragt bin ich der Ansicht, dass unser bunt
zusammengewürfeltes Verhandlungsteam durchaus ehrenwert bestückt
wäre. Vereinfacht ausgedrückt könnte ich mit der
Team-Zusammensetzung gut leben.
Strolz:
Es ist zwar
nicht das Gelbe vom Ei, aber das wäre ein durchaus beachtliches
Team, welches den Aliens unsere Meinung geigen wird. Ich bin dafür.
Glawischnig:
Ich habe
selbstverständlich schon ein Problem damit, dass jemand wie der Herr
Gudenius unsere Leistungen und Werte vertreten soll und bei der Frau
Mikl-Leitner bin ich bezüglich der Begrüßung der Außerirdischen,
auch mehr als nur skeptisch. Ich hoffe nur, dass die gute Frau nicht
eine zehn Meter hohe Mauer rund um das Raumschiff errichten will.
Kern:
Jetzt sind wir
doch einmal nicht so kleinlich und stimmen über die Vorschläge
Johann Gudenius junior, Alexander van der Bellen und Johanna
Mikl-Leitner ab.
Eine überwältigende
Mehrheit gibt es dabei für Frau Mikl-Leitner, Alexander van der
Bellen bekommt ebenso beinahe eine zwei Drittel Mehrheit und für
Johann Gudenius junior sind sich die Abgeordneten allesamt einig. Er
muss ganz einfach dabei sein. Der patriotische Adelsspross bekundet
seine Freude über seinen nächsten Einsatz mit, no na, Österreich!
Österreich! Rufen...
Das phänomenale Team
findet sich um zehn Uhr vormittags vor der Wiener Hofburg ein und
bespricht noch einmal die weitere Vorgehensweise. Ein
Heereshubschrauber nimmt die fünf Auserwählten auf und fliegt sie
Richtung Donauinsel. Wie es dort weitergeht, erfährt ihr im zweiten Teil...
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