Am 14.9. fand in Graz der diesjährige
FPÖ-Bundesparteitag statt. Zwei Wochen vor der Wahl wurde Norbert
Hofer mit 98,25% der Delegierten-stimmen zum neuen Vorsitzenden und
somit auch höchst offiziell zum Nachfolger von H.C. Strache gewählt.
Der sanfte Norbert war über dieses Ergebnis höchst erfreut, auch
wenn er an der vom Bumsti gehaltenen Rekordhöhe von 98,7% knapp
gescheitert ist.
Selbstverständlich gab es beim Einzug
des sympathischen Norbert Standing Ovations, aber mit seiner geradezu
liebevollen Rede, welche wie immer (laut seinen eigenen Angaben) aus
dem Stegreif gehalten wurde, obwohl er für „die wichtigste Rede
seines Lebens“ (Eigendefinition) zum ersten Mal eine Rede
vorbereitet hätte.
Egal wie sich der höfliche Norbert
auch bemühte, von den anwesenden Delegierten schallte ihm kein
frenetischer Jubel, sondern nur nettes Klatschen entgegen. Der
absolute Höhepunkt in seiner Rede war, als er klar stellte, dass
Herbert Kickl wieder Innenminister werden müsse. Dies sei ein
Angebot an die ÖVP, welche dieses annehmen oder ausschlagen könne.
Er hoffe, dass sich dort die Vernunft durchsetzt...
Wie gut, dass es in der FPÖ also eine
sogenannte Doppelspitze gibt und als der absolute Top-Star und
Mastermind, Herbert Kickl himself die Bühne betrat, um dem Volk zu
geben wonach es gierte – nämlich deftige und gewaltige Sprüche,
brachen alle Dämme und die Stimmung erreichte Höhen als ob Marcel
Hirscher in Schladming erneut den WM-Titel gewonnen hätte.
Damit auch ihr in den „Genuss“
einiger Wortspenden des Ex-Innenministers kommt, habe ich hier eine
kleine, feine Auswahl beigefügt:
Zum Thema Migration: „Triple A
steht für aggressive afghanische Asylwerber“
Mit
Blick zu Norbert Hofer: „Die, die du nicht
niederclinchst, in deiner Art, die kriegen von mir eine Gerade oder
einen rechten Haken."
Für die Bezeichnung von Flüchtlingen
hatte er folgenden Vorschlag: „Facharbeiter für das Hantieren
unter der Gürtellinie“
Und einen hat er noch: „Wir haben
genug vom rot-schwarzen Weichspüler, das weiß jede Hausfrau, dass
man keine Wirkung gegen Flecken erzielt. Den nehmen wir wieder aus
dem Sortiment. Wir sagen abschieben ist besser als aufschieben.“
Wer also der Meinung ist, dass wir in
der Regierung unbedingt eine Partei brauchen, welche uns mit
täglichen Einzelfällen versorgt, bei Abstimmungen im
österreichischen Nationalrat und auch im EU-Parlament regelmäßig
gegen die Interessen des von der FPÖ so gepriesenen „kleinem
Manne“ votiert (also gegen jene Menschen, von wo sie ihren höchsten
Wähleranteil lukrieren), eine Partei im Nationalrat und vielleicht
sogar in der Regierung haben will, welche eine Rhetorik an den Tag
legt, die zum Ziel hat Misstrauen und Hass zu säen, der sollte am
29. September 2019 unbedingt für die FPÖ votieren...
Ach
übrigens, der ehem. Verteidigungsminister Mario Kunasek und der
oberösterreichische FPÖ-Parteichef Manfred Haimbuchner haben Recht
als sie sagten, dass es in der Partei keinen rechten Rand gibt...
Stimmt,
weil die Partei selbst der rechte Rand ist...
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