Ob
Pluto nun der neunte Planet unseres Sonnensystems oder lediglich ein
Zwergplanet ist, sollte uns nicht weiter beschäftigen. Viel
interessanter ist, dass sich die Hinweise darauf mehren, dass sich
unter seiner eisigen Oberfläche ein Ozean, bestehend aus flüssigem
Wasser, verbirgt. Wissenschaftler
der University of Santa Cruz berichten im aktuellen Fachjournal
„Nature Geoscience“ darüber, wie sich ein Ozean in so großer
Entfernung zur Sonne bilden und bis heute erhalten konnte. Die Wissenschaftler rund um das Team von Carver Bierson
beschreiben darin ein Szenario welches besagt, dass während der
Entstehung von Pluto, durch die Anreicherung von neuem Material, so
viel Wärme erzeugt wurde, dass dadurch ein flüssiger Ozean
entstehen konnte. Trotz der immensen Entfernung zur Sonne konnte er
unter der eisigen Kruste bestehen bleiben.
Früher dachte man, dass die Ursprünge Plutos eine
Kugel aus gefrorenem Eis und Gestein waren. Der radioaktiver Zerfall
habe genügend Wärme erzeugt um das Eis schmelzen und einen
unterirdischen Ozean entstehen zu lassen. Durch die Aufnahmen von Plutos Oberfläche durch die
„New Horizone“- Mission der NASA konnte man nun das Gesehene, mit
den Vorhersagen verschiedener thermischer Evolutionsmodelle
vergleichen.
Beim Gefrieren dehnt sich Wasser aus und beim Schmelzen
zusammen. Die Heißstart- und Kaltstart-Szenarien haben
unterschiedliche Auswirkungen auf die Tektonik und die daraus
folgenden Oberflächenmerkmale von Pluto. Wäre Pluto von Beginn an kalt gewesen und das Eis im
Inneren geschmolzen, dann hätte er sich zusammen gezogen. Man würde
heutzutage Merkmale von Kompressionen auf der Oberfläche von Pluto
erkennen. Es sind allerdings Anzeichen einer Ausdehnung zu erkennen
und nicht von einer Kompression. Die Beobachtungen, wonach Pluto
bereits zu Beginn einen flüssigen Ozean hatten, sind daher
wahrscheinlicher.
Die Wissenschaftler erklären, dass die
ältesten Oberflächenmerkmale von Pluto schwer zu identifizieren
sind, aber es sieht danach aus, dass es sowohl ältere, als auch
jüngere Ausdehnungsmerkmale auf seiner Oberfläche gab und gibt. Es
stellt sich nunmehr die Frage, ob zu Beginn genug Energie vorhanden
war, um Pluto einen derartigen „Heißstart“ zu ermöglichen.
Wärme, welche durch den Zerfall radioaktiver Elemente im Gestein
freigesetzt wird und die Gravitationsenergie welche freigesetzt wird,
wenn ein neues Material die Oberfläche des wachsenden Protoplaneten
bombardiert, sind die beiden Hauptenergiequellen.
Ein flüssiger Ozean wäre bereits zu
Beginn entstanden, wenn die gesamte Gravitations-energie als Wärme
zurückgehalten wurde. „Normalerweise“ würde ein Großteil
dieser Energie jedoch von der Oberfläche abstrahlen. Vor allem dann,
wenn die Anreicherung des neuen Materials langsam erfolgt wäre. Kurz
erklärt: Entstand Pluto zu langsam, dann hätte das heiße Material
an der Oberfläche Energie in den Weltraum abgestrahlt. Entstand es
allerdings schnell genug, dann wäre die Wärme im Inneren
eingeschlossen worden.
Die Wissenschaftler haben errechnet,
dass für den Fall, dass sich Pluto in einem Zeitraum von weniger als
30.000 Jahren bildete, einen sogenannten Heißstart hingelegt hätte.
Wenn die Ansammlung und Ballung von Material, hingegen einige
Millionen Jahre gedauert hätte, dann wäre ein Heißstart nur dann
möglich gewesen, wenn große Impaktoren (einschlagende Körper) ihre
Energie tief unter der Oberfläche vergraben hätten.
Nach den neuesten Erkenntnissen deutet
vieles darauf hin, dass es auch bei anderen großen Objekten des
Kuipergürtels dazu gekommen ist, dass diese einen Heißstart hatten
und somit ebenfalls über frühe Ozeane verfügen. Bis zum heutigen Tag könnten diese
Ozeane beispielsweise auf den Zwergplaneten Eris und Makemake
vorhanden sein.
Faszinierend, wie viele Welten flüssige
Ozeane gebildet haben, welche bis zum heutigen Tag unter einer
eisigen Oberfläche verborgen sind. Es ist gut vorstellbar, dass sich
in diesen Ozeanen Leben entwickelt und bis zum heutigen Tag erhalten
hat. Vermutlich haben diese Lebewesen keine Ahnung, dass es einen
Bereich außerhalb ihres Ozeans gibt und waren auch noch nie auf der
Oberfläche ihres Himmelskörpers. Ob unsere Fantasie mit der
Wirklichkeit mithalten kann, wenn wir eines Tages einen Blick in
diese Ozeane werfen können, wage ich zu bezweifeln.
🦋Die einzigartige Faszination des Universums!!!
AntwortenLöschenWer weiß schon wie viel unentdecktes auf andere Planeten und ohne Einfluss eines Menschlichen Wesens sich weiterentwickelt hat!
Das ist eine schöne Vorstellung, ein Planet der ohne irgendwelche Einflüsse von außen existieren darf,kann und muss!!!