Der österreichische Bevölkerungswissenschaftler Lutz warnt allerdings vor Verallgemeinerung wie z.B. der angeblichen Tatsache, dass alte Menschen in Rente und unproduktiv sind, die jungen Menschen hingegen produktiv sein, weil sie arbeiten. Fakt sei, dass die jungen Menschen in China viel besser gebildet und daher weit produktiver sind als bisher. Das liegt daran, dass in China sehr viel Geld, in eine sinnvolle Verbesserung des Schulsystems investiert wurde. Es ist aber auch eine Tatsache, dass es in China, vor dreißig Jahren, doppelt so viele Geburten wie heute gab.
Vergessen wir nicht, dass bei der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949, das Land 550 Millionen Einwohner*innen hatte. Derzeit leben hier 1,4 Milliarden Menschen. Die Demografen erwarten, dass im Jahre 2100, nur noch 730 Millionen Menschen in der Volksrepublik leben werden.
Woran liegt es, dass die chinesische Bevölkerung schrumpft?
Es liegt an den steigenden Wohnkosten, der Urbanisierung und daran, dass die jungen Frauen hochgebildet sind und im Berufsleben wichtige Positionen besetzen. Die Covid-19-Pandemie hat dazu selbstverständlich auch einen Beitrag geleistet. In einer unsicheren, wirtschaftlichen Situation, will man nicht unbedingt schwanger werden und obwohl die 1-Kind-Politik offiziell im Jahr 2016 abgeschafft wurde, hat sich diese letztendlich durchgesetzt.
Der Bevölkerungswissenschaftler Lutz zum Thema 1-Kind-Politik: „Wir hatten Umfragen in Shanghai, Peking oder anderen Großstädten. In denen sagen bis zu 80 % der Frauen, dass sie sich nur ein Kind wünschen. Wenn man nachfragt, warum sie nicht mehr Kinder wollen, wird es rationalisiert. Sie hätten nie etwas anderes gesehen als Ein-Kind-Familien und sagen: Zwei Kinder würden nur miteinander streiten."
Möglicherweise ist es ganz gut, wenn die Geburtenzahlen nicht nur in China, sondern weltweit zurückgehen. Wir brauchen dabei nur an die Umwelt und die zukünftige Automatisierung im Wirtschaftsleben denken. Weniger Menschen in der Zukunft könnte durchaus zu einer höheren Lebensqualität führen. Wer von euch kann sich mit diesem Gedanken anfreunden?
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