Vorsicht Satire
Die
arme und bemitleidenswerte Schicht der Politiker hat sich,
dank
dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl,
in
diesem Jahr dazu durchgerungen einen eigenen Ball ins Leben zu rufen.
Der
Politikerball findet in den bescheidenen Räumlichkeiten
des
Wiener Rathauses statt und Michael Häupl
hat
für die leibliche Verpflegung das wohlfeile Catering Angebot
von
Do & Co angenommen.
Der
Bürgermeister hat sich um ein zahlreiches Erscheinen
der
Politikerkollegen bemüht
und
um eine Verkleidung gebeten.
Viel
Spaß!
Häupl:
Maria,
Du schaust heute wieder umwerfend aus! Hast Du Dich mit Deinem Kostüm
als irgendeine griechische Göttin verkleidet?
Vassilakou:
Na
geh Bärli! Eigentlich sollte das eine Vogelscheuche darstellen. Ich
finde es aber ur lieb, dass es Dir gefällt.
Dein Faschings Kostüm ist aber auch ganz super geworden! Hast Du Dich in diesem Jahr als Bud Spencer verkleidet?
Dein Faschings Kostüm ist aber auch ganz super geworden! Hast Du Dich in diesem Jahr als Bud Spencer verkleidet?
Häupl:
Bud
Spencer? Aber nein. Ich habe mich als kanadischer Holzfäller
verkleidet.
Vassilakou:
A ja eh. Sind die wirklich alle so blad?
A ja eh. Sind die wirklich alle so blad?
Häupl:
Also
ich will schon sehr bitten! Noch so eine Wuchtl und nach den nächsten
Wiener Wahlen gibt’s keine Koalition mehr.
Vassilakou:
Ist
schon gut Bärli. Kannst Dich wieder beruhigen. Ich muss jetzt
außerdem eh los und meine Gäste begrüßen. Da kommt gerade der
Macho Erwin. Was für ein Mann!
Häupl:
Wos
redet die schon wieder? Macho Erwin? Jessas der Pröll Erwin ist da!
Na das ist eine Freude lieber Erwin! Ich finde es toll, dass Du Dir
die Zeit genommen hast, um den Ball aufzuwerten.
Du
schaust heute wieder ziemlich cool aus, wenn ich das so sagen darf.
Irgendwie erinnerst Du mich an einen Matador. Liege ich damit
richtig?
Pröll:
Naja
Du weisst ja wie das so ist. Als Landeshauptmann hat man da so seine
Verpflichtungen und wenn einem die Frauen so nachrennen wie mir, dann
hat man auch diesbezüglich gewisse Erwartungen zu erfüllen. Ich
habe mich heute zwar nicht als Matador aber als Tango Tänzer
verkleidet. Also eigentlich hast Du da ziemlich gut geraten. Damit
die Faschingsparty auch wirklich gelingt, habe ich auch zehn
Flascherln Wein mitgebracht. Die sind übrigens nur für uns Beide.
Häupl:
Jawohl
Erwin! Du bist halt ein Mensch! Der Einzige mit dem ich von Euch
Volksparteilern wirklich kann. Super Sache! Wart halt noch ein
bisserl. Ich geh nur noch ein bisserl die Leut begrüßen und dann
mach ma uns einen gemütlichen Saufabend! Ach übrigens ich habe
gehört, dass Du schon wieder Papa wirst. Stimmt das?
Pröll:
Naja.
Also seit dem Sommer bin ich offizieller 4-facher Vater, weil so eine
Weinkönigin nachweisen konnte, dass ich mit ihrer Mutter... na Du
weisst schon...
Häupl:
Na
die mein ich ja gar nicht. Es soll ja noch ein Kindlein unterwegs
sein.
Pröll:
Du
Michael, wollen wir miteinander trinken oder willst Du jetzt wissen
wie viele Kinder ich in meinem Leben schon wirklich gezeugt habe? Wir
können uns ja später bei einem Flascherl Wein darüber unterhalten.
Aber jetzt mag ich grad wirklich nicht. Ich schau mich mal ein
bisserl um da. Gell! Bis später Michael!
Vassilakou:
Was
für ein Mann! Der weiss wo es lang geht und wie er die Frauen
behandelt.
Häupl:
Ah
jo eh. Der behandelt die Frauen wie Luft. Du siehst doch selbst, er
hat Dich nicht einmal begrüßt!
Vassilakou:
Ja
ich weiss und ohne Luft kann man nicht leben. Bärli da kannst Dir
was abschauen. So ich mische mich jetzt mal unter meine Gäste.
Häupl:
Was
heisst da dauernd Deine Gäste? Das sind meine Gäste! Ich bin ja
schliesslich der Bürgermeister dieser Stadt!
Vassilakou:
tätschelt
ihm liebevoll die Wange
Ja
sicher Bärli. Glaub nur ganz fest daran.
Ein
gut gelaunter Reserve Christus nähert sich dem Wiener Bürgermeister
Strache:
Ja
da schau her! Wenn das nicht der alle lieb habende, umarmen wollende
und Inländerfeindliche Bürgermeister von Wien ist! Grüß Gott Herr
Häupl! Wenn Sie diesen Gruß überhaupt noch verstehen oder sprechen
Sie jetzt nur noch türkisch und arabisch?
Häupl:
Mein
Gott. Du wirst doch auch immer deppater. Sag einmal wieso rennst Du
mit einem Dornenkranz auf dem Kopf, einer Bibel in der Hand und einem
riesigen Kreuz auf der Brust herum?
Strache:
Ich
bin anscheinend vom lieben Gott dazu auserkoren worden, unsere schöne
Heimat vor den fanatischen Islamisten zu beschützen und Ihnen die
Stirn zu bieten.
Häupl:
leise
vor sich hin murmelnd
So
ein Wappler...
Strache:
Sie,
das habe ich gehört. Sein Sie doch froh, dass ich diese schwere
Bürde auf mich nehme. Gehen
Sie doch endlich in Pension und erlösen Sie unser Volk von ihrer
mutlosen Sesselkleberei! Ich bin bereit das Kreuz zu tragen! Mir
nach!
Doch
statt ihm nach, dreht sich der Wiener Bürgermeister lieber um und
sieht den Bundeskanzler vor ihm stehen.
Häupl:
Freundschaft
lieber Werner! Du schaust aber lustig aus mit dem Kapperl und Deinem
Sakko plus Jeans. Was stellst Du denn dar?
Faymann:
Einen
gescheiterten Kanzler. Na Spaß beiseite. Eigentlich ist das gar
keine Verkleidung. Das war meine früher Dienstuniform als
Taxifahrer. Schön langsam muß ich mich halt wieder daran gewöhnen,
denn ich höre bereits die Signale.
Häupl:
Welche
Signale?
Faymann:
Na
die wollen Alle das ich zurücktrete. Aber so schnell gebe ich nicht
auf!
Häupl:
Wieso
net?
Faymann:
Jetzt
fall mir Du nicht auch noch in den Rücken! Das ist gar nicht lustig!
Häupl:
Aber
grinsen tust Du immer noch...
Faymann:
Auch
das ist nicht lustig! Ich habe vor Jahren eine Schönheitsoperation
durchführen lassen, um mein wunderbares Gesicht länger frisch zu
erhalten. Blöderweise habe ich ein bisserl zu viel Botox erhalten
und jetzt ist mir dieser Dauergrinser geblieben...
Häupl:
Ach
deshalb! Na wurscht eigentlich. Wann fangst denn wieder zum Taxeln
an?
Faymann:
Wie
Du bestimmt weisst lieber Michael, lasse ich mich ja durch nichts und
niemanden unter Druck setzen. Ich habe mir also geschworen noch ein
paar Wochen durchzuhalten. Ich
werde meine Rücktrittsrede am Faschingsdienstag halten. Die wird
dann, eh klar weil Faschingsdienstag ist, keiner ernst nehmen und so
werde ich noch monatelang als österreichischer Kanzler
weiterwurschteln. Nach dem Treffen der Bilderberger im Juni, inTelfs
in Österreich, werde ich dann hochoffiziell abgesägt und als
Bundeskanzler abgelöst. Danach werde ich entweder Taxler oder ich
gehe zur Kronen Zeitung in die Anzeigen Abteilung zum Inserate
keilen. Die Dichands sind
mir diesbezüglich eh noch einiges schuldig. Also dieser Arbeitsplatz
sollte dann wirklich fix sein.
Häupl:
Na
dann. Alles Gute für Deine weitere Karriere. Warst echt ein klasser
Bursch. Nächstes Jahr kannst dann natürlich nicht mehr herkommen,
aber das ist ja eh klar. So jetzt muß ich aber wirklich weiter, weil
es gibt noch sehr wichtige Gäste zu begrüßen. Machs gut lieber
Werner!
Plötzlich
und unerwartet taucht ein Freigänger aus dem Gefängnis auf. Es
handelt sich um Ernst Strasser. Der Ex Innenminister steht gut
gelaunt bei der Bar und unterhält sich geradezu blendend.
Häupl:
Jessas
na. Der Häfn Ernsti ist da! Sag einmal warum bist Du hier und nicht
eingesperrt.
Strasser:
Ich
habe bereits zwei Monate meiner Haft abgesessen, habe deshalb bereits
Freigang und jetzt bin ich, wie Du bestimmt nur unschwer erkennen
kannst, zum Arbeiten hier.
Häupl:
Wos
genau ist jetzt Dein Job?
Strasser:
Ich
bin in der hoch seriösen Partnervermittlungs Branche tätig.
Häupl:
Das
heisst wenn jetzt die ÖVP mit der FPÖ eine Koalition eingehen will,
dann beteiligst Du Dich an den Verhandlungen und führst diese zu
einem positiven Ende.
Strasser:
Na
sicher net. Ich habe nix mehr mit Parteien am Hut. Nein lieber
Michael. Ich vermittle Männer und Frauen damit diese den idealen
Lebenspartner oder zumindest Lebensabschnitts Partner bekommen. Na
was sagst Du?
Häupl:
Du
wirst jo a immer deppater. Kann man davon eigentlich leben?
Strasser:
Geh
Michael. Habe ich in meinem Leben schon jemals etwas für wenig Geld
getan? Samma uns doch ehrlich. Ich war doch immer nur auf die Kohle
scharf. Wenn Du nach Deiner Zeit als Bürgermeister einen Job
brauchst, solltest Du Dich bei mir melden. Fähige Leute sind bei uns
immer willkommen. So und jetzt mach ich weiter. Schließlich muß ich
ja in ein paar Stunden wieder zurück in den Häfn. Da darf ich jetzt
keine Zeit verschwenden. Bis später also.
Nachdem
der Wiener Bürgermeister sämtliche Gäste begrüßt hat, geht das
Fest für ihn erst so richtig los. Gemeinsam mit dem
niederösterreichischen Landesvater Pröll kippt er die zehn Flaschen
Wein in Rekordzeit und die Beiden beschließen nebenbei die
jeweiligen Parteigeschicke für die nächsten Jahrzehnte. Bei fast
allen Themen gelingt es den Beiden einen Konsens zu finden, nur bei
der Bildungsreform nicht. Man einigt sich darauf innerhalb der
nächsten zehn Jahre ein Expertenteam einzuberufen, welches die
derzeitige Situation analysiert und langjährige Übergangsfristen zu
schaffen, falls wider Erwarten die Experten zu einem für alle
Beteiligten ausgezeichneten Ergebnis kommen.
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