Nach der Absetzung der brasilianischen
Präsidentin Dilma Rouseff, haben sich die verschiedensten
Gewerkschaften endlich wieder zusammengerauft, um den Generalstreik
gemeinsam zu initiieren. Eine oftmals zitierte Meinung der
Bevölkerung war, dass man die neuen Reformen nicht will und der
Kongress, welcher mit den Stimmen des Volkes gewählt wurde, des
Volkes Stimme nicht ignorieren darf. Man könne dies allerdings nur
über den Kongress, nicht aber über den neuen Präsidenten sagen.
Dieser wäre nämlich nichts anderes als ein Putschist, weil er
keinerlei Stimmen erhalten habe...
Von der Bewegung der obdachlosen
Arbeiter, sie nennt sich MTST, wurden sechs Aktivisten festgenommen,
weil sie sich an einer Straßenblockade beteiligten. Als Grund für
ihre Verhaftung, wurde der Verdacht der Mitgliedschaft in einer
kriminellen Vereinigung, angegeben. Rechtsanwälte, Vertreter von
sozialen Bewegungen und sogar Parlamentarier, verlangte die umgehende
Freilassung der verhafteten Personen.
Nachdem bei einem Demonstrationszug,
welcher vor dem privaten Wohnsitz von Präsident Temer endete,
zahlreiche Mitglieder des „Schwarzen Blocks“ teilnahmen (das sind
schwarz gekleidete, vermummte und gewaltbereite Demonstranten),
setzte die Polizei Blendgranaten, Gummigeschosse und Tränengas ein.
Wäre es gezielt gegen die gewaltbereiten Randalierer gewesen, hätte
kein Hahn danach gekräht. Nachdem die Polizei diese aber wahllose in
die Menschenmenge geworfen, geschossen und gesprüht hat, führte
dies völlig unnötigerweise zu Chaos und Panik.
Völlig unbeeindruckt vom Generalstreik
mit den 40 Millionen Teilnehmern, verkündete der de-facto-Präsident
Temer, dass die Reformen garantiert nicht zurückgenommen werden. Ob
er mit diesen Worten beweisen kann, dass ihm das Wohl der eigenen
Bevölkerung am Herzen liegt darf bezweifelt werden. Er wäre gut
beraten gewesen Wörter wie z.B. darüber nachdenken, neu verhandeln,
neue Argumente in die Überlegungen einbringen... in seiner
Fernsehrede einfließen zu lassen...
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