Bundeskanzler Christian
Kern will den Kampf allerdings nicht so schnell aufgeben und wendet
sich, im letzten Moment, an den großartigsten Polit-Strategen der
Gegenwart. Es handelt sich dabei, selbstverständlich, um den Wiener
Bürgermeister Michael Häupl.
Häupl: Servas
mei Bua! Na wie geht es Dir? Hast Du schon ein Rezept gefunden, wie
Du den kleinen Sebastian besiegen kannst?
Kern: Wenn
ich nur wüsste wie ich mit unserer maroden Partei am Wahltag vor den
Freiheitlichen lande, dann wäre ich bereits zufrieden, aber
momentan läuft es ja überhaupt nicht für uns. Nicht einmal unsere
eigenen Parteimitglieder haben derzeit Lust uns zu wählen. Ich weiß
schon gar nicht mehr was ich tun soll.
Häupl: Jetzt
lass den Kopf nicht hängen lieber Christian, weil Du hast das einzig
vernünftige gemacht, was jetzt noch Sinn macht. Du hast Dich mir
anvertraut und das ist gut so. Zuerst musst Du damit aufhören einen
blöden Pizzaboten zu spielen, zu rappen oder Dich an einem
Stammtisch filmen zu lassen. Das ist schlicht und ergreifend
lächerlich. Du wirst doch nicht ernsthaft glauben, dass die
Österreicher einen Pizzaboten als Bundeskanzler haben wollen – na
eben. Was Du brauchst, ist der Mut zu markigen Sagern! Schau mich
an! Glaubst Du vielleicht, dass ich sämtliche Wahlen gewonnen habe,
weil ich mich bei den Wähler angebiedert hab? Nein! Niemals! Ich
habe immer gesagt was Sache ist.
Kern: Was
soll ich jetzt machen?
Häupl: Hör
auf den Wählerversteher zu spielen, sondern hau ordentlich auf den
Putz! Mach den Doskozil öffentlich zur Sau und erkläre ihm, wer in
der Partei das Sagen hat und Kanzler ist. Bevor der liebe Herr
Niessl was dazu sagen kann, lasse ihm ausrichten, dass er sich
gleich zur FPÖ oder besser noch zum Herrn Kurz schleichen kann, wenn
er wos zu motschkern hat. Du musst mit eiserner Faust durchgreifen
in der Partei und nicht immer lieb und nett sein. Treib die
Wahlkämpfer unserer Partei ordentlich an und schule sie selbst mit
Nachdruck ein. Wenn irgendein depperter Passant partout nicht unsere
Partei wählen will, weil der H.C. Strache so leiwand ist, dann
sollen sie diese Person darin bestärken die FLÖ zu wählen.
Kern: FLÖ?
Aber das ist doch eine ganz andere Partei! Das ist doch die Freie
Liste Österreich! Da linken wir doch die Wähler!
Häupl: Ja
sicher doch! Na kloar Christian! Jetzt host as endlich kapiert! Ein
Wahlkampf ist schmutzig und da muss man schon die eine oder andere
Gemeinheit an den Tag legen! Außerdem solltest Du eine Gruppe von
Werbern losschicken, welche für Verwirrung bei den Infoständen der
politischen Gegnern sorgt. Deren Aufgabe könnte es beispielsweise
sein die dort anzutreffenden, an der jeweiligen Partei
interessierten Person davon zu überzeugen, dass man die eigene
Wählerstimme erst dann gültig macht, wenn man zusätzlich zur
gewünschten Partei auch den Kreis beim Wort GILT anzukreuzt.
Kern: Das
ist ja total fies! So etwas darf man doch nicht machen lieber
Michael.
Häupl: Was
ist los mit Dir, lieber Christian? Willst Du bei der Wahl irgendeine
Chance haben oder gibst Du lieber gleich auf? Sei froh, dass ich Dir
so gute Ratschläge gib.
Kern: Net
bös sein, lieber Michael, aber ich weiß nicht ob ich das mit meinem
Gewissen verarbeiten kann.
Häupl: Hurch
zua! Sei ein Mann und hör auf mit der Raunzerei. Das ist ja
furchtbar! Wenn Du keine Lust hast die Wahl zu gewinnen, dann mach
es halt auf Deine Art. Du wirst schon sehen, was Du davon hast!
Nachdem also jetzt klar ist, dass wir diesmal nur auf dem dritten
Platz landen, kannst Dich schon einmal als Ex Bundeskanzler
betrachten.
Kern: Na
super und dann? Was mache ich nachher? Ich will ja noch zehn Jahre in
der Bundespolitik bleiben!
Häupl: Na
pass auf mei Bua! Dann schau ma, dass wir Dich in ein bisserl aus der
Schusslinie holen und wirst in der nächsten Legislaturperiode als
braver, fleissiger Abgeordneter gute Arbeit verrichten. Danach
schicken wir Dich ins Rennen, um den nächsten Bundespräsidenten.
Na was sagst?
Kern: Da
wird ja der Norbert Hofer mein Gegner sein! Das schaffe ich ja nie!
Da kann ich ja nur verlieren! Gibt es vielleicht doch irgendeine
Chance, dass ich mich mit Anstand aus der Politik zurückziehe und
danach einen ganz anderen Job bekomme?
Häupl: Na
guat. Ich ruf gleich den Wolfgang Katzian an und frag ihn was er
davon hält der nächste Wiener Bürgermeister zu werden. Danach
wäre der Platz des Austria Wien Präsidenten frei und nachdem der
Katzian, der Andreas Rudas, Du und ich, also wir alle wichtige
Positionen bei den Veilchen haben, wird das garantiert ka Problem
sein, dass Du dort Präsident wirst. Na was sagst?
Kern: Danke
Michael!
Häupl: So
Bua und zur Feier des Tages bringst mir jetzt a Pizza und an
Spritzwein!
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