Montag, 5. November 2018

Unter der Marsoberfläche gibt es Wasser

Im Fachjournal „Nature Geoscience“ berichtet das Team rund um Woody Fischer vom California Institute of Technology (Caltech) und seine Kollegen rund um Vlada Stamenković von der Möglichkeit, dass es unter der Marsoberfläche nicht nur flüssiges Wasser gibt, sondern dieses auch deutlich sauerstoffreicher ist, als es bisher jemand für möglich erachtete.

Bisher streiten die Wissenschaftler darüber, ob es auf dem Mars irgendwo Wasser gibt und man ist immer intensiver auf der Suche danach. Erst vor wenigen Wochen zeigten Daten der europäischen Sonde „MarsExpress“, dass es unterhalb einer Eisschicht am Südpol des Mars, Wasser geben könnte.

Aufgrund der dünnen Marsatmosphäre waren sich bisher sämtliche Forscher einig, dass Wasser, falls welches auf dem Mars gefunden würde, nur sehr wenig Sauerstoff enthält.

Bisher konnten auf dem Marsboden Perchloratsalze gefunden werden. Warum das wichtig ist? Für den Fall, dass es unter der Marsober-fläche Wasserreservoirs gibt, könnte dieses unter den Perchloratsalzen flüssig bleiben.

Die Modellsimulationen von Fischer und Stamenkovic zeigen, dass wenn sich in Marstiefländern das salzige Wasser sehr nahe unter der Oberfläche befindet, es bei ausreichend tiefen Temperaturen sogar aus der dünnen Marsatmosphäre genügend Sauerstoff absorbieren kann, als das Sauerstoff atmende Mikroben davon leben könnten.

Der Sauerstoffanteil in derartigem Marswasser würde sogar über dem für aerobe (also Sauerstoff atmende) Mikroben notwendigen Mindestgehalt in den irdischen Ozeanen liegen. Die Planetenachse des Mars hat sich innerhalb der letzten 20 Millionen Jahre stark geneigt. Die stärkste Sauerstoffanreicherung des hypothetischen Marswassers ist somit innerhalb der vergangenen fünf Millionen Jahre eingetreten.

Unter diesen Umständen ist mikrobisches und Sauerstoff atmendes Leben auf dem Mars sogar oder gerade deshalb, noch heute möglich.


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