Dienstag, 13. November 2018

USA Zwischenwahlen - die ersten Erkenntnisse

Genau zur Halbzweit zwischen zwei Präsidentschaftswahlen, finden in den U.S.A. die sogenannten Midterm elections statt. Vor diesen Wahlen verfügten die Republikaner, sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat die Mehrheit. Das vorläufige Endergebnis bescherte den Demokraten einen Sieg im Repräsentantenhaus, jedoch ist es den Republikanern gelungen die Mehrheit im Senat zu erhalten.

Das Repräsentantenhaus

Von insgesamt 435 Bezirken, sind bisher 422 entschieden. Das Ergebnis in den restlichen dreizehn Bezirken, kann am Wahlerfolg der Demokraten nicht mehr rütteln. Mit 96 Frauen, sind so viele wie noch nie vorher im US-Repräsentantenhaus vertreten. Verglichen mit der Gesamtzahl an möglichen Sitzen, ist dies allerdings immer noch erbärmlich.

Das vorläufige Ergebnis lautet:

Demokraten 224
Republikaner 198

Der Senat

Hier gibt es insgesamt einhundert Sitze, wobei bei diesen Wahlen nur über 35 von ihnen abgestimmt wurde.

32 dieser 35 sind ausgezählt und ergeben nun insgesamt folgendes Ergebnis:

Republikaner 51
Demokraten 46

Einer der großen Gewinner bei den Rennen um einen Senatsposten war der parteilose Bernie Sanders, welcher zumeist mit den Demokraten stimmt. Zu den weiteren Gewinnern gehören Elisabeth Warren, Kirsten Gillibrand, Tim Kaine und Bob Menendez.

Warum ich gerade diese erwähne? Weil genau diese Personen immer öfter im Gespräch sind, für die Präsidentschaftwahl 2020 zu kandidieren.

Die allergrößte Hoffnung der Demokraten ist allerdings Ocasio-Cortez. Sie ist 28 Jahre jung, hat Charisma, Visionen und Konzepte. Sie stammt aus deu Bronx, ist der absolute Shooting-Star der Demokraten und kämpfte im letzten Präsidentschaftswahlkampf für Bernie Sanders. Sie dürfte allerdings erst 2024, wenn sie älter als 35 Jahre ist, für das US-Präsident-schaftsamt kandidieren. Die 20 bis 30-jährigen lieben sie und jubeln ihr zu. Sie gilt als Hoffnungsträgerin für eine Politik der Gerechtigkeit und Moral. Ein Zitat von Ocasio-Cortez: „Der jetzigen Regierung fehle immer das Geld. Die Taschen sind stets leer, wenn es um moralisch richtige Dinge geht, aber wenn es um Steuer-erleichterungen für Millionäre oder endlose Kriege geht, dann wird immer Geld gefunden.“

Welche Möglichkeiten ergeben sich für die Demokraten durch die Mehrheit im Repräsentantenhaus?

Sie könnten den US-Präsidenten dazu zwingen, seine noch immer aus-stehenden Steuererklärungen offenzulegen. Rein theoretisch könnten sie sich auch für ein Amtsent-hebungsverfahren (Impeachment) einsetzen, aber es genügt nicht, dass dies mit einer einfachen Mehrheit im Repräsentantenhaus beschlossen wird.

Entscheidend ist es, die Mehrheit im Senat zu haben, aber dort sind die Republikaner in der Überzahl und Donald Trump hat nichts zu befürchten. Ausser – er verscherzt es sich mit drei oder vier seiner Parteikollegen...

Wer hat wie gewählt

Die Frauen gaben mehrheitlich den Demokraten und die Männer mit einer ganz knappen Mehrheit den Republikanern den Vorzug. 90 % der Schwarzen und 70 % der Latinos stimmten für die Demokraten. Die weisse Bevölkerung hat ihre Stimme zu 54 % den Republikanern gegeben.

Stimmverhalten nach Altersgruppe

18 – 24 Jahre,
68 % für die Demokraten

25 – 29 Jahre,
66 % für die Demokraten

30 - 39 Jahre,
59 % für die Demokraten

40 - 49 Jahre,
52 % für die Demokraten

50 - 64 Jahre,
51 % für die Republikaner

65 Jahre oder älter
52 % für die Republikaner

Böse ausgedrückt ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Demokraten in den USA wieder den US-Präsident stellen dürfen.

Die wichtigsten Themen


Die Wähler wurden nach ihrer Zustimmung zu den wichtigsten Themen befragt

Gesundheitsfürsorge 41%
Immigration 23 %
Wirtschaft 21 %
Waffenpolitik 11%

Die Themen Immigration und Waffenpolitik sind vor allem bei den etwa fünfzig Wahlkampfauftritten von Donald Trump im Mittelpunkt gestanden.Viele demokratische Kandidaten stellten das Gesundheitsthema in das Zentrum ihrer Reden.

Die Wahlbeteiligung

Für US-Zwischenwahlen war der Wert ziemlich hoch. Etwa 48 % der Bevölkerung ging zu den Wahlurnen.

Zum Vergleich:

Bei den letzten Midterm-elections, gaben lediglich 37% der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme ab.


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