Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Zahl jener Brasilianer*innen, welche Hunger leiden, um 43,7 % gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das brasilianische Institut für Geografie und Statistik mit dem Namen IBGE. Insgesamt sind 10,3 Millionen Menschen betroffen. Etwa drei Viertel von ihnen leben in der Stadt. Diese Informationen stammen aus dem Erhebungsbogen, welcher die Ernährungssituation von 58.000 Haushalten in der Zeit zwischen Juni 2017 und Juli 2018 erfasste. Das Ergebnis besagt, dass es in 4,6 % aller brasilianischer Haushalte, eine ernste Ernährungsunsicherheit gibt. Vereinfacht ausgedrückt leiden ca. 3,1 Millionen brasilianischer Haushalte an Hunger.
Dieses Ergebnis ist deshalb so traurig, weil die Ernährungsunsicherheit seit 2004, drastisch gesunken ist. Damals waren 35 % der Haushalte von einer Ernährungsunsicherheit betroffen. Bis zum Jahre 2009 konnte die Anzahl auf 30 % und 2013 gar auf 23 % gesenkt werden. Derzeit sind also 37 % der betroffenen Haushalte von einer Ernährungs-unsicherheit betroffen. Dies bedeutet, dass mehr Menschen darunter leider, als 2004.
Die IBGE unterscheidet zwischen einer leichten, einer mittleren und einer schweren Ernährungsunsicherheit. Zur leichten Kategorie gehört, dass die Nahrung qualitativ beeinträchtigt ist und die Betroffenen in Zukunft mit Lebensmitteln-Engpässen rechnen müssen. Bei der gemäßigten Ernährungsunsicherheit ist die vorhandene Menge an Lebensmitteln bereits begrenzt. Die Ernährungssituation wird als ernst eingestuft, wenn der Zugang zu den Lebensmitteln stark eingeschränkt ist.
Das Forscherteam hat herausgefunden, dass es im ländlichen Bereich eine höhere, als ernst eingestufte Ernährungsunsicherheit als in der Stadt gibt. Der Anteil beträgt am Land 7,1 % und in der Stadt 4,1 %. Im Norden von Brasilien haben lediglich 43 % der Haushalte, vollen und regelmäßigen Zugang zu Nahrungsmitteln. Von der schweren Nahrungsmittelunsicherheit sind dort 1,3 Millionen Menschen betroffen.
Der Gesetzesentwurf 735/2020 hätte dafür gesorgt, dass Familienbauern, für die Zeit der Pandemie, ein Hilfsmaßnahmenpaket erhalten. Präsident Jair Bolsonaro legte allerdings Ende August, in mehreren Punkten sein Veto ein. Ebenso kam eine Nothilfe in der Höhe von umgerechnet ca. 100 Euro nicht zustande. Dieser Betrag entspricht 57 % des brasilianischen Mindestlohnes. Jair Bolsonaro meinte dazu lakonisch, dass es dafür eben keine Haushalts- und Finanzmittel gibt.
Fakt ist, dass nach der COVID-19 Erkrankung von Jair Bolsonaro, seine Umfragewerte gut wie schon lange nicht waren. Mittlerweile sinkt die Zustimmungsrate wieder. Je länger gewartet wird, um der zunehmend hungrigen Bevölkerung zu helfen, desto schwieriger und kostspieliger wird das Unterfangen, wenn es endlich einmal doch gestartet wird.
Die Befölkerung Brasilien's ist in einer sehr schwierigen Notlage durch Covid-19 geraten ich hoffe sehr dass, den Menschen bald geholfen wird.
AntwortenLöschenDie Corona Pandemie ist für die gesamte Weltbevölkerung eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können, und da sind die Verantwortlichen Politiker aller Kontinente aufgefordert endlich zu handeln.